Es wirkt wie der Kampf zwischen David und Goliath. Seit Wochen herrscht zwischen Volkswagen und der Prevent Group ein Streit über angeblich ausstehende Gelder in Brasilien. Dies führt nun zu bizarren Folgen in Deutschland. Sowohl der Zulieferer „Car Trim“ in Plauen, als auch die Firma „ES Automobilguss“ in Schönheide haben die Auslieferung von dringend benötigten Sitzbezügen und Getriebeteilen gestoppt. Obwohl das Landgericht Braunschweig per Verfügung entschieden hat, dass beide Firmen verpflichtet sind zu liefern, weigern diese sich weiterhin, sodass der Volkswagen Konzern nun sogar per Gerichtsvollzieher die Auslieferung erzwingen kann. Doch bis dies möglich ist, vergehen noch einige Tage. Zeit, die VW nicht hat, denn bereits jetzt kommt es zu Engpässen in der Produktion. Die Folge: von Samstag, 20. August, bis Montag, 29. August, steht die Golf-Produktion im Stammwerk Wolfsburg still. 7.500 Mitarbeiter werden in Kurzarbeit geschickt. Und auch an den weiteren Produktionsstätten in Emden, Kassel und Zwickau wird die Produktion bald merklich runtergefahren, sodass bis zu 20.000 VW-Beschäftigte demnächst zweitweise keine Arbeit mehr haben und zu Hause bleiben müssen.
Dabei geht der Produktionsprozess bei den Zulieferen in Sachsen ganz normal weiter. Denn beide genießen eine Monopolstellung auf dem Markt und beliefern sämtliche bekannten Automobilproduzenten, wie Mercedes, Ford oder auch andere Hersteller des VAG-Konzerns, wie Audi oder Skoda.