08.06.2016 - Erlangen - News Nr.: 9648
Unwetter lassen Kanaldeckel explosionsartig in die Luft fliegen
Mehrere Ortschaften stehen wieder unter Wasser - Blitz schlägt in Hausdach ein

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Es ist das Bild des Sommers 2016: Statt Sandalen an den Füßen und Eis in der Hand tragen die Menschen in diesem Jahr Gummistiefel und Besen. Erneut ist am Mittwochabend (08.06.2016) eine massive Unwetterfront über Mittelfranken hinweggezogen. Innerhalb von einer halben Stunden vielen verbreitet über 20 Liter auf den Quadratmeter, zu viel für manche Kanalisation. In Erlangen drückte das Wasser anscheinend mit einer derartigen Wucht in die Abflussrohre, dass ein Kanaldeckel samt eiserner Verankerung förmlich aus dem Boden geschossen wurde. Die Konstruktion landete an einem Auto, während das Wasser sich über der Straße ausbreitete. In Hersbruck im Nürnberger Land fand ein Blitz sein Ziel ausgerechnet im Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Sofort schlugen Flammen aus dem Gebälk. Doch dank dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr konnte hier größerer Schaden verhindert werden.
Regelrecht abgesoffen sind mehrere Dörfer rund um Steindl im Landkreis Roth. Hier schwoll der hiesige Bach, normalerweise einem 50 Zentimeter breiten Rinnsal nahekommendes Gewässer, auf das gut Fünffache an und setzte Straßen und Häuser unter Wasser. „Wir hoffen, dass nichts mehr nachkommt. Die Straßen sind überflutet, mehrere Keller vollgelaufen“, resümierte die Feuerwehr, die mit 100 Kräften wieder Sonderschichten schieben musste. Wie viele andere Regionen in Bayern auch wird Franken seit Wochen von teils schweren Unwettern heimgesucht. Ein Zustand, der manchem die Sorgenfalten ins Gesicht treibt. „Das ist ja fast täglich derzeit. Da muss man sich vielleicht mal Gedanken machen, das macht mir Angst“, erzählt Bewohnerin Lina Enzenhöfer, ehe sie erneut zum Besen greift.

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