Sie haben zwar keine Falten im Gesicht oder graue Haare auf dem Kopf, aber doch schon eine ganze Menge Lebenserfahrung auf dem Buckel – oder eher auf dem Panzer. Und dennoch dürfte ihnen das Abenteuer, was sie derzeit erleben, in ihren jeweils 70 Lebensjahren als Schildkröten noch nicht untergekommen sein.

In der Nacht auf Sonntag (22.05.2016) muss sich ein Unbekannter auf dem Grundstück von Peter Schöne in Bischheim im sächsischen Haselbachtal zu schaffen gemacht haben. Denn als der 53-jährige Maler nach dem Sonntagsfrühstück seine Schildkröten im heimischen Gehege versorgen wollte, fand er dieses leerer vor, als er es am Abend zuvor verlassen hatte. So saß ein Tier im falschen Nachbargehege, von zwei weiteren fehlte gar jede Spur. Nun sind die Panzerträger weniger als Panzerknacker bekannt, weswegen eine eigenmächtige Entdeckungstour der zwei Schildkröten-Opis eher ausgeschlossen werden kann. Und dennoch fanden sich statt ehemals acht Tiere nur noch sechs wieder, nämlich zwei russische und vier griechische – zwei Exemplare blieben verschwunden. Daran änderte auch eine stundenlange Suche im Nahbereich nichts, mit der Schöne sofort begonnen hatte, weshalb die Vorkommnisse nur einen Schluss für ihn zuließen: Seine gepanzerten Freunde müssen gestohlen worden sein.

„Nur wer man sowas? Vermutungen kann man nicht so wirklich nachvollziehen“, gibt sich der Tierliebhaber ratlos. Seit Kindesbeinen ist er von den Reptilien fasziniert. Waren es früher Eidechsen, so sind es heute Schildkröten – und das von der russischen Steppenschildkröte bis zur Vierzehenschildkröte. Schöne hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Schließlich sind die geklauten Exemplare mit geschätzten 60 bis 70 Jahren auch nicht mehr die jüngsten Kriechtiere. „Hoffentlich gibt es irgendwo einen Hinweis, dass sie zum Kauf angeboten wurden oder vielleicht in der Nachbarschaft aufgetaucht sind. Bitte haltet Augen und Ohren offen“, appelliert Schöne an seine Nachbarn und Hobbyfreunde.