17.05.2016 - Feuchter Forst - News Nr.: 9492
Horrorunfall am Stauende: Vier Tote bei furchtbarem Unglück
Lastwagen rast in Stau - Auto von fünfköpfiger Familie wird zerquetscht - Erneut schlechte Rettungsgasse

© NEWS5 / Schwan

Ein absoluter Horrorunfall ereignete sich am späten Dienstagnachmittag (17.05.2016) auf der A6 am Kreuz Nürnberg-Ost. Gegen 16:45 Uhr hatte sich der Verkehr an der bekannten Baustelle erneut aufgestaut. 44-jähriger Ein Lkw-Fahrer übersah das Stauende und schob einen Dacia sowie noch zwei davor befindliche Lastwagen aufeinander. Der Wagen wurde dabei völlig zerquetscht. Den ersteintreffenden Rettern bot sich ein Bild des Grauens. War man zunächst nur von einer eingeklemmten Person ausgegangen, musste man feststellen, dass sowohl in einem Lastwagen als auch in dem Dacia mehrere Personen eingeklemmt waren. In dem Auto saß eine fünfköpfige Familie aus der Nähe von Ludwigsburg. Drei Kleinkinder im Alter von neun Monaten, zwei und fünf Jahren, die sich auf der Rücksitzbank befanden, waren vermutlich sofort tot. Auch die 27-jährige Mutter auf dem Beifahrersitz konnte nur noch tot geborgen werden.

Nach rund einer Stunde gelang es den Helfern schließlich, den 33-jährigen Vater, der am Lenkrad des Wagens saß, aus dem Wrack zu befreien. Er kam mit lebensgefährlichen Verletzungen per Hubschrauber in eine Spezialklinik. Der 44-jährige Unfallverursacher sowie ein 53-jähriger Lasterfahrer, welcher der eingeklemmte Brummipilot war, wurden mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Zwei weitere Lkw-Fahrer, blieben unverletzt. Die Polizei sperrte die A6 während den Rettungsarbeiten in beide Richtungen. Helfer von BRK und der Bergwacht versorgten wartende Autofahrer mit Getränken und Informationen. Ein großes Problem stellte für die Einsatzkräfte wieder einmal die nicht gebildete Rettungsgasse dar. Wertvolle Minuten verstrichen in der Anfangsphase, bis Retter zum Unglücksort gelangten. Als dann klar war, dass man weitere Unterstützung brauchte, wollte man diese über die Gegenfahrbahn schicken, die aber ebenfalls verstopft war.

Die Unfallstrecke ist bei Helfern wie Autofahrern berüchtigt. Bereits vor zwei Wochen knallte es an gleicher Stelle. Damals war ein Gefahrgutlaster auf ein Stauende gefahren und hatte zwei Lkws zusammengeschoben. Im August 2015 starb auf den selben 300 Metern eine Autofahrerin, als ein Laster ihren Wagen auf den Vordermann schob (Archivmeldungen zu beidem eingebunden). Obwohl große Schilder vor einem möglichen Stau warnen, sind immer wieder Lasterfahrer unaufmerksam unterwegs oder ignorieren die Warnanzeigen. Mit fatalen Folgen, wie man am heutigen Abend bitter feststellen musste.

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