Haben Sie es heute gemerkt? Eher nicht? Dann dürfte es Ihnen wie vielen normalen Menschen gegangen sein. Doch Hobbyastrologen waren dafür umso mehr aus dem Häuschen. Denn am frühen Nachmittag hat sich der Merkur zwischen die Erde und die Sonne geschoben. Anders als bei der für die breite Mehrheit bekanntere Sonnenfinsternis ist der Merkurtransit für den Laien nicht wahrnehmbar. Nur mit einem Profiteleskop ist der kleine schwarze Punkt erkennbar. Viele Sternefans lockte das Himmelsspektakel daher bei Kaiserwetter zu den Sternwarten im Land. Im oberfränkischen Ebermannstadt hatten zahlreiche Fans ihre Teleskope aufgebaut, um einen Blick zu erhaschen. Ebenfalls anders zur „normalen“ Sonnenfinsternis: Sie konnten sich dabei Zeit lassen. Fast sieben Stunden dauerte das Naturschauspiel. Wer er jetzt verpasst hat, darf allerdings hoffen: War der letzte Merkurtransit im Jahr 2003, so wird sich der Planet das nächste Mal bereits 2019 in den „Mittelpunkt schieben“. Ob man dann jedoch freie Sicht nach oben hat, hängt davon ab, zu welcher Tageszeit das Schauspiel passieren wird, welches Wetter in Deutschland herrscht und in welchem Winkel die Erde dann zur Sonne steht.