Der Winter ist am Sonntag zumindest phasenweise mit aller Macht in Deutschland zurückgekehrt. Waren die normalen Temperaturen um die acht bis zehn Grad schon wenig angenehm, fiel das Thermometer heute bei zahlreichen Schnee- und Graupelschauern oftmals schlagartig auf den Gefrierpunkt. Viele Autofahrer, zumeist schon mit Sommerreifen unterwegs, waren auf solle Wetterkapriolen nicht eingestellt. Die Folge war auf der A70 bei Haßfurt eine schwere Massenkarambolage mit zahlreichen Verletzten. Auf der schlagartig spiegelglatten Fahrbahn verlor zunächst ein Seat-Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen und landete in der Böschung. Ein nachfolgender Dacia-Fahrer hielt an und brachte den Mann, seine Beifahrerin und zwei Kleinkinder nach oben auf die Böschung vermeintlich in Sicherheit. In diesem Moment begann auch ein Skoda auf der verhagelten Fahrbahn an zu Schleudern und fuhr die Böschung nach oben entlang. Dort erfasste er die Frau des Ersthelfers, den Fahrer des Seats und ein Kind. Im weiteren Verlauf fuhren weitere Fahrzeuge in den zwischenzeitlich stockenden Verkehr. Letztendlich waren nach Polizeiangaben 17 Autos in der Massenkarambolage involviert. Der Rettungsdienst löste Großalarm aus und kam mit rund 15 Rettungswagen, mehreren Notärzten sowie vier Rettungshubschraubern zum Unglücksort. Die drei vom Auto erfassten Personen zogen sich allesamt schwerste Verletzungen zu und mussten in Spezialkliniken geflogen werden. Vier weitere Personen wurden mittelschwer und vier leicht verletzt. Zur Betreuung der Verletzungen wurde die Autobahn in beide Richtungen voll gesperrt und ein Versorgungszelt aufgebaut. Feuerwehr, Rettungsdienst und THW waren im Großeinsatz. Zwei Sachverständige kamen im Auftrag der Staatsanwaltschaft zum Unglücksort und nahmen den Massenunfall auf. Ein Dutzend Fahrzeuge musste abgeschleppt werden.