Der Motorblock liegt herausgerissen auf der Straße, der rote Peugeot ist nur noch ein einziger Haufen Blech. Die Rinde wurde vom Baum abgesprengt, darunter zeigen die Spuren von alten Einschlägen. Der massive Straßenbaum an der Landstraße bei Bedheim (Lkr. Hildburghausen) gilt bei den Bewohnern als der „Todesbaum“. Viel zu oft haben an diesem Menschen bereits ihr Leben verloren. Zuletzt am Samstagabend, als ein 21-Jähriger mit seiner einen Jahr jüngeren Freundin in Richtung Bedheim unterwegs war. Ausgangs einer Rechtskurve bricht das Heck des roten Peugeots aus, der Wagen beginnt zu schleudern und stellt sich quer. Mit der Fahrerseite voran prallt er gegen den Baum, wird um 180 Grad gedreht und bleibt schwer beschädigt liegen. Während sich die Frau noch schwer verletzt befreien kann, kommt für ihren Freund jede Hilfe zu spät: der 21-Jährige war sofort tot.
Gleicher Baum vor fünf Jahren. Damals war ein mit sechs Personen besetzter VW Transporter in gleicher Richtung unterwegs. An selber Stelle kam der Wagen damals von der Straße ab und prallte frontal gegen den Stamm. Zwei Männer ließen damals ihr Leben, die übrigen vier wurden schwer verletzt. Damals wie heute ist die Unfallursache unklar. „Vielleicht ist der Teerbelag Schuld“, mutmaßt der Wehrleiter der Gemeinde. Für ihn sind die vielen Unfälle ein Rätsel. Zwar laden die Strecken rund um Bedheim zum Schnellfahren ein, aber warum immer wieder Autofahrer hier die Kontrolle verlieren, ist nicht bekannt. Am Samstag war die Straße durch Nieselregen leicht feucht. Ob dies zum Unfall geführt hat, müssen nun Gutachter klären. Bis dahin wird der Baum weiter stehen und die frischen Unfallspuren am Baumstamm werden wieder heilen – bis möglicherweise der nächste Wagen irgendwann hier einschlägt.