19.04.2016 - Fürth - News Nr.: 9277
Komplizierte Rettung von verschüttetem Bauarbeiter
Feuerwehr muss schwerverletzten 19-Jährigen aus Schacht befreien

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Schwerer Zwischenfall bei Bauarbeiten am späten Dienstagnachmittag (19.04.2015) in Fürth-Stadeln. Neben einer Schule waren Arbeiter damit beschäftigt, neue Schächte für die Kanalisation auszuheben. Einer von ihnen stieg dabei in den rund zweieinhalb Meter tiefen Schacht, als sich plötzlich das lockere Erdreich an der Wandseite löste und nachgab. Der Bauarbeiter hatte keine Chance mehr zu reagieren und wird bis zur Hüfte unter Lehm und Dreck begraben. Da er sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien konnte, musste die Feuerwehr samt Höhenrettung anrücken. Diese erkannten sofort den ernst der Lage, auch wenn der 19-Jährige noch ansprechbar war. „Das Problem ist, dass durch die Verschüttung die Person in bestimmten Bereichen akut abgeschnürt ist. Da kann man auch nicht hinsehen“, beschreibt der Feuerwehreinsatzleiter das Problem. Erst im Laufe eines Einsatzes stellt sich heraus, wie schwer ein Patient verletzt ist. Durch den hohen Druck von außen kann die Blutzufuhr abgedrückt werden, was im schlimmsten Fall zum Absterben von Gliedmaßen führen kann. Eine zu schnelle Rettung kann hingegen dafür sorgen, dass das Blut zu schnell absackt und der Kreislauf des Patienten kollabiert.
In Fürth haben die Retter alles richtig gemacht. In enger Absprache mit dem Rettungsdienst gelang es ihnen mit purer Muskelkraft, den Bauarbeiter freizuschaufeln und via Spineboard aus dem Schacht zu heben. Rund eine Stunde hatte dieses schwierige Unterfangen gedauert. Nach einer intensiven notärztlichen Untersuchung vor Ort brachte ein Rettungswagen den schwerverletzten Mann ins Klinikum. Lebensgefahr besteht jedoch nicht. Warum der Schacht nachgeben konnte, muss jetzt die Polizei ermitteln.

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