12.11.2015 - Pleinfeld - News Nr.: 7967
Fahranfänger überlebt Horrorcrash fast unverletzt
NEWS5 mit Unfallfahrer am Unglücksort

© NEWS5 / Grundmann

Auto nach Unfall völlig zerfetzt - Fahranfänger steigt nach Horrorcrash nahezu unverletzt aus Auto aus und irrt orientierungslos durch die Gegend, ehe er von Verkehrsteilnehmern aufgegriffen wird - Nach zweieinhalb Tagen im Krankenhaus spricht er jetzt exklusiv vor der Kamera
Freunde und Ärzte sagen, dass 19-Jähriger jetzt seinen zweiten Geburtstag feiern kann - Fahrer findet bei Dreh Unfallteile, die er als Andenken mitnimmt - Wir begleiteten den Unfallfahrer erstmalig zum Unglücksort

Die Wucht des Aufpralls muss enorm gewesen sein. Ungebremst war der rote Golf bei Pleinfeld (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) gegen den Straßenbaum geschleudert. Um einen zweiten Baum wickelte sich das Auto regelrecht, das Dach wurde aufgerissen, die Beifahrerseite zerfetzt. „Ich habe nur noch die Augen zugemacht und habe auf den Aufprall gewartet“, steht Alfio Leonardi jetzt an der Unfallstelle. Es ist der Ort, wo der 19-Jähriger um ein Haar sein Leben verlor.

 
Rückblick: Montagnacht war der Fahranfänger, der erst seit fünf Monaten einen Führerschein besitzt, mit seiner Freundin von Nürnberg nach Höttingen unterwegs. Dort setzte er seine Freundin ab und machte sich auf den Heimweg. In einer Abwärtspassage verlor der 19-Jährige auf der feuchten Fahrbahn die Kontrolle über den Golf, der nach links von der Straße schleuderte. Frontal prallte er gegen einen Baum, der durch den Aufprall gefällt wird. Der Wagen drehte sich seitlich und wickelte sich mit der Beifahrerseite um einen weiteren Baum. Nachdem er das Bewusstsein wiedererlangte, trat Alfio die Fahrertür auf und lief einen Abhang hoch. Er registriert, dass das Warten in Dunkelheit auf Hilfe aussichtslos wäre, weshalb er sich zu Fuß auf den Weg machte, um Hilfe zu finden. Nach zwei Kilometern orientierungslosem Herumirren wird er blutüberströmt von einem Autofahrer an einer Tankstelle aufgegriffen, der die Rettungskräfte alarmiert. Erst im Krankenhaus erkannte der junge Mann jedoch, wie viel Glück er eigentlich hatte.
Dies wurde ihm auch bewusst, als er am Donnerstag erstmals nach zweieinhalb Tagen Krankenhausaufenthalt zurück zum Unglücksort kam. Bis auf eine 15 Zentimeter große Platzwunde und mehrere Prellungen blieb er nahezu unverletzt. Erst langsam kamen die Erinnerungen wieder zurück. „Es ist schon krass zu sehen, wie es hier aussah“, berichtete Alfio von seinen Erlebnissen. Zwei Minuten war er ohne Bewusstsein, dann wollte er sich aus dem Wagen herausziehen. „Doch die Tür klemmte, die musste ich auftreten. Als ich mich am Dach festhalten wollte, griff ich ins Leere. Das war einfach weg.“ Während er sich den Unfallort anschaute, musste er schmunzeln. Scherben des Rücklichts liegen auf dem Boden, Sicherungen und Plastikteile verstreut. Und zwischen dem Laub glitzerte das silberne VW-Logo hervor. Und direkt daneben der abgebrochene Schalthebel. „Man muss sich mal vorstellen“, hielt er den Knüppel neben sein Bein. „Der ist einfach abgebrochen. Mein Handy war völlig zerstört. Und ich habe fast nichts“, schüttelte der junge Mann ungläubig den Kopf, während er langsam realisierte, welches Glück er gehabt hatte. „Kurz vorher saß meine Freundin noch mit ihm Wagen. Nicht auszumahlen, was dann gewesen wäre. Eigentlich hätte niemand diesen Unfall überleben können“, geht er auch von einem Wink des Schicksals aus, dass er diesen Horrorcrash überlebt hat. Auch wenn er sich keiner Schuld bewusst ist, will er künftig vorsichtiger Autofahren. „Da war ein riesiger oder mehrere kleinere Schutzengel im Einsatz. Weil normalerweise überlebt niemand einen solchen Unfall.“


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