12.11.2015 - Ostheim - News Nr.: 7965
Ungeheuerliche Begegnungen am frühen Morgen
Fuchs folgt Zeitungsausträgerin auf Schritt und Tritt

© NEWS5 / Goppelt

Agnes Braun liebt ihren Nebenberuf eigentlich sehr. Jeden Morgen steht die Frau in aller Früh auf, um die Menschen von Ostheim und Umgebung mit der aktuellen Tageszeitung zu versorgen. Doch seit einigen Tagen läuft die Furcht immer mit. Denn Agnes Braun hat Angst. Angst vor einem eigentlich scheuen Tier, das nur die wenigsten Menschen zu Gesicht bekommen. Denn während ein Fuchs normalerweise sofort die Flucht ergreift, wenn er einen Menschen sieht, verfolgt das Tier in Mittelfranken die Zeitungsausträgerin auf Schritt und tritt. Und das nun schon mehrere Nächte in Folge und immer aufdringlicher. „Zunächst war der Fuchs so fünf bis acht Meter weg, aber der ließ sich auch nicht verscheuchen“, erinnert sich Braun an ihre erste Begegnung mit dem Tier. Hielt sie den Fuchs anfangs noch für eine Angora-Katze mit hübschen Schwanz, musste sie doch wenig später feststellen, dass es sich um einen äußerst aufdringen Artgenossen handelte, der die Frau sogar durch mehrere Gärten hinweg verfolgte.

„Am Schlimmsten war es, als ich in mein Auto flüchtete, weil das Tier direkt daneben war und während ich im Wagen den Notruf wählte, stellte sich der Fuchs auf einmal an meiner Tür auf und schaute in den Wagen“, berichtet Braun, die mit den Tränen kämpfen muss. Für Jäger Helmut Schneider ein völlig unnatürliches Verhalten für ein normalerweise äußerst scheues Tier: „Ich kann mir nur vorstellen, dass der Fuchs von Menschen aufgezogen wurde und sich deswegen an die gewöhnt hat. Das ist ja fast schon ein Verhalten wie bei einem Hund. Doch so ein Tier ist auf der Suche nach Futter, nicht nach Streicheleinheiten.“ Für Agnes Braun werden die Austragungen derweil immer mehr zum Horror. „Ich habe meine Route schon verändert und verlängert, damit ich an der Adresse, wo ich dem Fuchs begegne, immer als letztes komme“, erzählt sie während ihrer Austragungstour. Doch auch das bringe nichts. Von den Behörden fühlt sie sich derweil nicht ernst genommen und im Stich gelassen. Da sich das Tier innerorts bewegt, darf es nicht geschossen werden. „Ich hoffe, dass der Jäger einen Freischein bekommt und endlich reagieren kann“, äußert sich Braun verängstigt. „Ich will meinen Ostheimern doch nur die Zeitung bringen…“


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