Das kleine Dorf Schirnding in Oberfranken war heute das Ziel vieler Demonstranten aus ganz Bayern. Normalerweise nur von 1.300 Menschen bewohnt, versammelten sich am Sonntagnachmittag fast genauso viele Menschen, um gegen einen Pediga-Aufzug zu demonstrieren. Die rechte Gruppierung hatte eine Kundgebung unter dem Motto „Wir helfen beim Grenzbau“ angemeldet, zu der laut Polizei 290 Teilnehmer kamen. Unter ihnen auch Pegida-„Anführer“ Lutz Bachmann, der in den vergangenen Wochen in den östlichen Bundesländern mehrere zehntausend Menschen hinter sich vereinen konnte.

In Oberfranken ist der Rückhalt der Rechten insbesondere nach den Festnahmen in Bamberg deutlich geringer. Und so wurde aus der geplanten menschlichen „Grenzmauer“ eher ein löchriges Etwas, welches von Schirnding zur zweieinhalb Kilometer entfernten deutsch-tschechischen Grenze wanderte. Wesentlich standfeste waren da die Gegendemonstranten, die sich zu einem bunten Bündnis zusammengeschlossen hatten und gemeinsam durch den Ort zogen.