06.11.2015 - Freihung - News Nr.: 7927
Bergung von Unfallfahrzeugen nach Zugunglück schreitet voran
Zug via Kräne angehoben

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Pressemitteilung Deutsche Bahn:
Nach dem schweren Unfall an einem Bahnübergang gestern Abend bei Freihung im Landkreis Amberg-Sulzbach bleibt der Zugverkehr weiterhin unterbrochen. Die Züge aus Richtung Nürnberg fahren bis Vilseck und enden dort vorzeitig. Die Züge aus Richtung Weiden enden in Freihung. Ersatzweise verkehren in dem betreffenden Abschnitt Busse. Die Regionalbahn BR 3535 war unterwegs von Nürnberg nach Weiden. Beim Zusammenprall mit einem Lkw an einem Bahnübergang im Ortsteil Freihungsand waren der Triebfahrzeugführer und der Lkw-Fahrer ums Leben gekommen. 18 Reisende trugen Verletzungen davon, vier mussten im Krankenhaus behandelt werden. Mitarbeiter der Bahn unterstützten die Einsatzkräfte vor Ort und helfen bei der Betreuung der verletzten Reisenden im Krankenhaus.
Ermittlungen zum Unfallhergang werden von der Polizei durchgeführt. Der Bahnübergang ist mit Lichtzeichen und Halbschranken gesichert. Eine unlängst durchgeführte Routineprüfung zusammen mit den Straßenbauverantwortlichen hat die Funktionstüchtigkeit der Anlage bestätigt. Über die Höhe des Schadens am Zug und an der Strecke können derzeit noch keine Angaben gemacht werden.
Nach Abschluss der Ermittlungen wird die DB den verunglückten Zug bergen und anschließend Schäden an der Strecke reparieren. Der Gleisoberbau ist auf eine Länge von 400 Metern beschädigt worden. Außerdem muss das durch austretendes Dieselöl verunreinigte Erdreich abgetragen werden. Erst danach kann der Zugverkehr wieder aufgenommen werden. Dies wird voraussichtlich erst am Montag der Fall sein.

Pressemitteilung Staatsanwaltschaft Amberg und Polizeipräsidium Oberpfalz:
Wie bereits berichtet, ereignete sich am 05.11.2015 gegen 22:00 Uhr ein folgenschwerer Bahnunfall an der Bahnstrecke Nürnberg-Weiden im Ortsteil Freihung-Sand. Zur Klärung der Unfallursache wurde seitens der Staatsanwaltschaft Amberg ein Sachverständiger mit der Erstellung eines Unfallgutachtens beauftragt. Der Unfallanalytiker hat zwischenzeitlich seine Arbeiten an der Unfallstelle beendet. Die Erstellung des Gutachtens wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Ursachen des Zugunglücks sind derzeit noch unklar, insbesondere ist nicht geklärt, wieso der Sattelzug auf dem beschrankten Bahnübergang liegen blieb. Von Seiten der US-Armee wurde zwischenzeitlich bestätigt, dass das transportierte Militärfahrzeug für die US-Armee in Rumänien im Einsatz war und nun zur Reparatur durch einen zivilen Transporteur zur US-Garnison nach Grafenwöhr hätte transportiert werden sollen. Wieso hierbei die Fahrtstrecke über Freihung-Sand gewählt wurde, ist derzeit nicht bekannt. Ebenso kann derzeit nicht gesagt werden, mit welcher Geschwindigkeit sich der Zug bewegt hat.
Der Zug war zum Unfallzeitpunkt mit etwa 40 Fahrgästen besetzt. Bei dem Unfall wurden der 35-jährige deutsche Zugführer und der mutmaßliche Fahrer des Lkws, ein 30-jähriger Rumäne, getötet. 18 Personen wurden verletzt, vier davon mussten in umliegenden Krankenhäusern stationär versorgt werden. Die Verletzten stammen hauptsächlich aus der Oberpfalz. Ein 25-jähriger Rumäne, der sich ebenfalls im oder an dem Lkw befand, wurde leichtverletzt. Er wurde nach seiner ärztlichen Versorgung zum Sachverhalt befragt. Über den Inhalt dieser Befragung kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden. Derzeit läuft die Räumung der Unfallstelle. Diese wird noch bis in die Abendstunden andauern. Das Wasserwirtschaftsamt ist vor Ort, um zu prüfen, inwieweit Gefahrstoffe in den Boden gesickert sind. Das Eisenbahnbundesamt befindet sich ebenfalls an der Unfallstelle und prüft, inwieweit der Gleiskörper beschädigt wurde. Die Sperrung der Bahnstrecke wird bis mindestens Montagvormittag andauern. Die Polizeiinspektion Auerbach hat die polizeilichen Ermittlungen übernommen. Zeugen, die sachdienliche Angaben zu dem Unfallgeschehen machen können, werden dringend gebeten, sich mit der Polizei Auerbach in Verbindung zu setzen.




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