Die beiden Havaristen, das deutsche FGS (Fahrgastschiff) "Renate" und
das deutsche GMS (Gütermotorschiff) "Coburg" befuhren den
Main-Donau-Kanal bei Kelheim hintereinander donauaufwärts. Beide wurden
in der Schleuse Kelheim-Gronsdorf aufgeschleust. Als sich das
Schleusentor flussaufwärts öffnete und die Ausfahrt freigegeben wurde,
startete das GMS Coburg noch bevor die voraus befindliche "Renate"
anfuhr und fuhr auf das noch stillliegende FGS auf. Durch den Anstoß
wurde die Heckplattform des FGS deformiert. Ein Teil der 291 Passagiere,
die einen Tagesausflug auf dem Kelheimer Schiff gebucht hatten, kam auf
allen drei Schiffdecks zum Sturz. Letztendlich meldeten sich 26 von
ihnen als verletzt. Davon kamen neun Personen zur ambulanten Behandlung
ins Kelheimer Krankenhaus. Ein Passagier wurde so schwer verletzt, dass
er wegen eines Milzrisses sofort operiert werden musste. Lebensgefahr
bestand nicht. Die Besatzung des unfallverursachenden GMS blieb
unverletzt. Ihr Schiff wurde nach derzeitigem Stand nicht beschädigt. Es
war mit 950 Tonnen Düngemittel beladen.
Das beschädigte FGS wurde
von Tauchern der örtlichen Feuerwehr und einem vom Wasser- und
Schifffahrtsamt verständigten Sachverständigen begutachtet. Nachdem bis
jetzt nicht ausgeschlossen werden kann, dass möglicherweise die
Steuerungsanlage beschädigt wurde, liegt für das FGS ein
Weiterfahrverbot vor. Die noch verbliebenen Fahrgäste wurden mit
Reisebussen nach Hause bzw. zum Ausgangsort verbracht.
Der
Sachschaden am FGS kann noch nicht beziffert werden. Die Schifffahrt im
Main-Donau-Kanal war durch die Havarie nicht behindert.