Aufatmen in Unterfranken: In den frühen Morgenstunden des Donnerstags (19.04.2018) konnte die Polizei in Schweinfurt einen 24-Jährigen dingfest machen, der in der Nacht rund 100 Autos in der Wilhelm-Bechert-Straße zerkratzt haben soll. Vieles deutet darauf dahin, dass es sich bei dem festgenommenen Studenten um den Lackkratzer von Würzburg handelt. Seit Juli 2017 trieb dieser sein Unwesen in und um Würzburg, zerkratze mehr als 1.500 Fahrzeuge und verursachte einen Schaden in Millionenhöhe (NEWS5 berichtete). 

Monatelang fahndete die Polizei mit einer extra gegründeten Ermittlungskommission mit Hochdruck nach dem Autokratzer, der mit einem spitzen Gegenstand in Sekundenschnelle tiefe Kratzer in geparkten Autos hinterließ. Der bis dato Unbekannte zeigte sich aber unbeeindruckt und schlug immer wieder zu. Doch jetzt könnte damit endlich Schluss sein, nachdem in Schweinfurt eine Anwohnerin von den Kratzgeräuschen wach wurde. "Das war ein richtig lautes Kratzen, ich habe gedacht, da macht sich jemand an meinem Auto zu schaffen und habe die Polizei gerufen", berichtet die Augenzeugin und Betroffene Lena Voll. 

Innerhalb von drei Minuten war die erste Streife vor Ort und konnte den 24-Jährigen, der zwar in Schweinfurt studiert, seinen ersten Wohnsitz aber im Landkreis Würzburg hat, quasi auf frischer Tat ertappen. Ob es sich bei dem Tatverdächtigen nun tatsächlich um den Autokratzer aus Würzburg handelt, sollen die Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft klären. Die Anwohner sind immerhin nach der vorläufigen Festnahme schon etwas beruhigter: "Zum Glück hat das die Nachbarin mitbekommen, alleine an meinem BMW entstand ein Schaden von 2700 Euro", sagt die Betroffene Manuela Weiglein-Less.

Wie die Polizei am Freitagnachmittag mitteilte, wurde der Festgenommene zwischenzeitlich in eine psychiatrische Klinik untergebracht. Mittlerweile bestünde der dringende Tatverdacht, dass er auch für die Autokratzer-Serie in Würzburg verantwortlich ist. Der Schaden wird auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.