03.03.2018 - Gunzenhausen - News Nr.: 12836
Obwohl die Eisschicht nur hauchdünn war: 75-Jähriger wagt sich auf See und bricht ein
Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort - Rettungstaucher suchen den Vermissten im eiskalten See - Polizei- und Rettungshubschrauber vor Ort - Erst am Sonntag kann Leiche geborgen werden

© NEWS5 / Goppelt

Immer wieder wird in den Medien davor gewarnt, vereiste Seen zu betreten, die nicht zum Eislauf freigegeben sind. Wie gefährlich es sein kann, sich trotzdem aufs Eis zu wagen, zeigte sich am Samstagnachmittag (03.02.2018). 

Ein Mann betrat gegen 15 Uhr die Eisdecke des Altmühlsees nahe Gunzenhausen (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen), obwohl der See nur von einer hauchdünnen Eisschicht überzogen war. Am Anfang ging auch noch alles gut, doch nachdem sich der Mann rund 250 Meter vom Ufer entfernt hatte, folgte die Tragödie. Der 75-Jährige aus Baden-Württemberg, der zum Campingurlaub im fränkischen Seeenland zu Gast war, brach ein und verschwand unter der Eisdecke im Wasser. 

Ein Passant beobachtete die Situation und setze direkt einen Notruf ab. Darauf rückte ein Großaufgebot an Einsatzkräften an, um der Person im Wasser zur Hilfe zu eilen. Zunächst versuchten die Feuerwehrleute, über das Eis zu dem Vermissten zu gelangen, doch dafür war die Eisschicht zu dünn. Bei dem Rettungsversuch brach sogar ein Feuerwehrmann selbst ein und zog sich dabei eine Unterkühlung zu. 

Darauf rückten Taucher an. Für die Rettungstaucher der DLRG und der Wasserwacht, die sich teils mit Hilfe eines Polizeihubschraubers ins Wasser abseilten, war es allerdings ein Wettlauf gegen die Zeit, denn kurz nach ihrem Eintreffen tauchte der Mann unter und war nicht mehr zu erkennen. 

Bis in die Abendstunden des Samstags waren Rettungstaucher und verschiedene Boote der Wasserwacht und der DLRG auf dem See unterwegs, um nach dem Mann zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar: Der Mann kann nicht überlebt haben. Erst mit einem Sonargerät konnte die Leiche lokalisiert werden, die Bergung wurde jedoch aufgrund der einsetzenden Dunkelheit auf Sonntag verschoben. 

Am Sonntagnachmittag konnten Rettungstaucher den Mann schließlich bergen. "Das ist für uns nicht leicht, aber wir haben immer wieder solche Situationen, dass die Leute unbelehrbar sind und aufs Eis gehen, obwohl es nicht freigegeben ist", sagt Helmut Köhler der Vorsitzende der Wasserwacht Südfranken. 


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