Jahrzehntelang waren die Polizisten in Bayern in grün unterwegs. Jetzt ist damit Schluss, bis spätestens Oktober dieses Jahres sollen alle Polizisten im Freistaat mit blauen Uniformen unterwegs sein. Die geliebten alten Uniformen müssen die Polizisten auf dem Präsidium abgeben, bevor sie in die Tonne kommen.

 Die eigene Uniform in die Tonne werfen: Das kam für Andrea Lutz von der Bayreuther Polizei nicht in Frage. Deshalb hat sie zusammen mit ihrer Bekannten Pia Kopf überlegt, wie die alte Dienstkleidung der Ordnungshüter recycelt werden könnte. „Wir gehen der Polizei jetzt an die Wäsche“, verrät die Hobby-Schneiderin Kopf aus Mistelbach (Lkr. Bayreuth).

Polizisten, die sich von ihrer alten Uniform nicht trennen wollen, können sie bei Kopf abgeben. Sie schneidet sie dann mit flinken Händen auseinander und näht aus dem Stoff mit wenigen Griffen etwas Neues. Das können dann die Polizisten als Andenken behalten. So macht die Hobby-Schneiderin zum Beispiel aus dem Stoff der alten Hemden kleine Kissen für die Couch oder Überzieher für Wärmflaschen im Polizei-Look.

„Am Anfang war es schon etwas seltsam, eine Uniform, vor der ich eigentlich Respekt habe, einfach auseinanderzuschneiden“, gibt Kopf zu. Doch mittlerweile ist das Alltag für die Oberfränkin. Die Polizisten danken es ihr. „Die sind froh, dass sie ein Erinnerungsstück an ihre alte Uniform haben“, sagt Kopf.

Für Normalos gibt es die schicken Polizei-Accessoires, auf denen das Hoheitsabzeichen der Polizei natürlich noch aufgestickt ist, aus rechtlichen Gründen leider nicht zu kaufen. „Für Polizisten sind die Thermoskannen-Überzieher und die Kissen, die aus den alten Uniformen gemacht sind, aber das perfekte Geburtstagsgeschenk“, meint Lutz von der Bayreuther Polizei.