20.02.2018 - Rednitzhembach - News Nr.: 12774
Zirkusfamilie steht vor dem Nichts
Wohnwagen der Familie wurde durch Flammenmeer vernichtet – Junge Familie mit Baby verliert ihr komplettes Hab und Gut – „Es war alles drinnen, Bad, Kinderzimmer, unsere Papiere, das Geld, das wir gespart haben, das ist alles weg“, sagt die Zirkusbetreiberin – Verzweifelte Schaustellerfamilie bittet die Bevölkerung um Hilfe

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Es ist nicht auszudenken, wie sich Jonny Schubert am Samstagmorgen (17.02.2018) gefühlt haben muss, als er die Tiere des Zirkus Carini, den er zusammen mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern betreibt, füttern wollte. Als er vor die Tür des Wohnwagens seiner Schwiegereltern trat, stand er vor einem Flammenmeer. Sein eigener Wohnwagen, der direkt neben dem der Schwiegereltern im Winterlager des Zirkus in Rednitzhembach (Lkr. Roth) geparkt war, brannte lichterloh.

Das einzige Glück der jungen Familie: Da ihr eigener Wohnwagen gerade renoviert wurde, hielten sich alle in dem der Eltern auf. Schubert, seine Frau Samantha Riedesel und die gemeinsame, neun Monate alte Tochter konnten sich daher rechtzeitig in Sicherheit bringen und den Notruf absetzen. Allerdings wurde auch die Feuerwehr den lodernden Flammen auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie, auf dem der Zirkus sein Winterlager errichtet hatte, nicht schnell genug Herr. Das Heim der Familie brannte komplett aus. Nach derzeitigen Erkenntnissen löste wohl ein Kabelbrand das Feuer aus.

„Wir stehen vor dem Nichts. Es war alles drinnen. Bad, Kinderzimmer, unsere Papiere, das Geld, das wir gespart haben, Kostüme, Musikanlage, das ist alles weg“, sagt die 20-jährige Riedesel verzweifelt. Wie es nun weitergehen soll mit dem Zikrus Carini, wissen die Betreiber im Moment selbst nicht. „Wir haben nichts mehr, weder ein Dach über dem Kopf noch sonst irgendetwas“, erklärt Schubert. Im Winter, in dem die Familie aufgrund der klirrenden Kälte keine Aufführungen geben kann, fehlt den Schaustellern das Geld, um einen neuen Wohnwagen für die junge Familie anzuschaffen. Außerdem müssen auch die Tiere des Zirkus noch versorgt werden.

Da der Wohnwagen, den Schubert und Riedesel zusammen mit dem gemeinsamen Baby bewohnten, nicht versichert war, wissen sie sich nicht anders zu helfen, als die Bevölkerung um Hilfe zu bitten. „Wir wären sehr froh, wenn uns die Leute mit Spenden, Tierfutter oder Gas zum Heizen unterstützen würden, alles ist willkommen“, sagt Schubert. Natürlich würde sich die Zirkusfamilie auch erkenntlich zeigen und zwar mit dem, was sie am besten kann: Zirkusvorführungen in Schulen, Kindergärten oder auch in Bürgersälen. Bleibt zu hoffen, dass der Zirkus Carini wieder auf die Beine kommt und in der kommenden Saison wieder vielen Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.



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