08.02.2018 - Würzburg - News Nr.: 12693
Blinde Zerstörungswut: Autokratzer von Würzburg kennt keine Gnaden
Alleine vergangene Nacht 150 Autos demoliert – Sachbeschädigungen wahrscheinlich Teil einer Serie: von Juli 2017 bis heute rund 1.000 Autos zerkratzt worden – Polizei geht davon aus, dass es sich um den gleichen Täter handelt - Schaden liegt bei mehreren hunderttausenden Euro - Anwohner haben Angst davor, ihre Autos auf der Straße zu parken

© NEWS5 / Merzbach

Sobald es draußen dunkel wird, schlägt er zu. In wenigen Minuten richtet er einen Schaden in der Höhe von gleich mehreren Tausend Euro an. Die Rede ist vom Autokratzer von Würzburg.

Schon im Juli 2017 beschädigte der Unbekannte 690 Fahrzeuge in Würzburg und Veitshöchheim (Lkr. Würzburg). Dabei verursachte er einen Schaden von rund einer halben Million Euro. Trotz intensiver Fahndungen konnte der Mann nicht gefasst werden. In den vergangenen Wochen schien es so, als hätte er sich im Winterschlaf befunden. Nun, rund ein halbes Jahr später, in dem es ruhig um den Autokratzer wurde, zeigt sich jedoch wieder ein berüchtiges Bild in Würzburg: Seit gut einer Woche schlägt der Autokratzer wieder zu, gnadenloser als je zuvor. 

Alleine in der Nacht auf Donnerstag (15.02.2018) demolierte der Unbekannte in verschiedenen Straßen mehr als 150 Fahrzeuge. Die Polizei geht von einem Sachschaden von rund 200.000 Euro aus. Der Tatverdächtige schlägt wohl wortwörtlich im Vorbeigehen mit einem spitzen Gegenstand zu, denn alle Fahrzeuge wiesen einen mehrere Zentimeter langen, tiefen und teuren Lackschaden auf.

Die blinde Zerstörungswut bei den Vandalentouren sorgt bei den Würzburgern für blankes Unverständnis. „Mir fällt dazu nichts ein, ich kann nicht verstehen, warum jemand so etwas tut", sagt Isolde Endres, der die komplette Beifahrerseite ihres Autos zerkratzt wurde. Die Polizei vermutet nach Auswertung der kriminalpolizeilichen Spuren einen Zusammenhang mit den Sachbeschädigungen im vergangenen Juli. Im Herbst hatten die Menschen noch gehofft, aufatmen zu können, nachdem ein Tatverdächtiger festgenommen werden konnte, der die Taten sogar gestand. Bei den anschließenden Vernehmungen stellte sich jedoch heraus, dass er sich nachweisbar nicht in der Nähe der Tatorte zur Tatzeit aufgehalten haben konnte.

Die Beamten suchen nun mit Hochdruck nach dem Täter, verteilen Flugblätter und hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Bleibt zu hoffen, dass die Polizei den Autokratzer von Würzburg möglichst bald ausfindig macht, damit die Würzburger nachts wieder schlafen können, ohne sich um ihre Autos zu sorgen.



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