10.01.2018 - Gefrees - News Nr.: 12506
Rettungsgasse Fehlanzeige: Einsatzkräfte kämpfen sich durch Fahrzeugschlangen
Feuerwehr steckt minutenlang in Rückstau fest (on tape) – Feuerwehrler steht auf der Fahrbahn und versucht zu lotsen (on tape) – Brummi kracht in Betonleitwand und bleibt mit Führerhaus darauf stehen – 400 bis 600 Liter Diesel laufen aus – Autobahn beidseitig gesperrt – Fahrer glücklicherweise unverletzt

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Zeit ist etwas, das Rettungskräfte im Einsatz selten haben, weshalb es auch gilt ihnen freie Fahrt zu gewähren. Auf der Autobahn gilt deswegen sobald der Verkehr ins Stocken gerät – Rettungsgasse bilden! In der Theorie ist das auch eine schöne Sache, aber in der Praxis hapert es nach wie vor an der Umsetzung, auch wenn inzwischen hohe Bußgelder, Punkte in Flensburg und im schlimmsten Falle sogar ein Fahrverbot drohen. Wie schwierig es sein kann, sich durch stehenden Verkehr auf der Autobahn zur Unfallstelle zu kämpfen, stellten die Rettungskräfte einmal mehr am Mittwochmorgen (10.01.2018) auf der A9 in Fahrtrichtung München fest.

Zwischen den Anschlussstellen Münchberg-Süd (Lkr. Hof) und Gefrees (Lkr. Bayreuth) war ein Brummifahrer verunglückt. Aus bislang unbekannter Ursache verlor der Mann die Kontrolle über sein schweres Gefährt und krachte in die Betonleitelemente in der Mitte der Autobahn. Die Wucht des Aufpralls schleuderte den Laster wieder zurück auf die Straße und der Trucker lenkte dagegen. Sein Fahrzeug machte daraufhin einen Satz und landete mit dem Führerhaus quer auf den Betonelementen. Zwar erlitt der Fahrer des polnischen Lastwagens einen Schreck, aber nach Feuerwehrangaben keine Verletzungen, aber der Tank war aufgerissen.

Trotzdem galt es für die Rettungskräfte schnell zur Einsatzstelle zu eilen, denn die Situation war im ersten Moment noch unklar. Außerdem gilt es nicht nur Menschleben zu retten, sondern auch Umweltgefahren so schnell wie möglich einzudämmen. Jedoch kamen lediglich die ersten zwei Fahrzeuge der Feuerwehr zügig an der Einsatzstelle an. Der Rest und die Polizei hingen im Verkehrschaos auf der Autobahn fest, denn von einer Rettungsgasse war nicht immer etwas zu merken. Die Auto- und Lastwagenfahrer standen größtenteils querbeet und nicht in der für eine Rettungsgasse vorgegebenen Ordnung. An eine problemlose Durchfahrt war schon gar nicht zu denken. Schlussendlich stieg sogar ein Kamerad aus und versuchte, mit Handzeichen und Zurufen die Fahrer zum Ausweichen in die richtige Richtung zu lenken. „Für die ersten beiden, für die ersten drei Fahrzeuge war das noch ganz ok. dann hinterher wurde der freie Weg durch Lkw genutzt, um zehn Meter weiter vor zu kommen und blockiert.“, berichtet Martin Schödel in seiner Funktion als Kommandant der freiwilligen Feuerwehr Münchberg.

Glücklicherweise kamen die Einsatzkräfte dann doch noch irgendwann an ihrem Ziel an und konnten mit ihrer Arbeit beginnen. Es galt nämlich nicht nur beide Seiten der Autobahn zügig zu sperren, sondern auch rund 400 bis 600 Liter ausgelaufenen Diesel aufzufangen und abzubinden.

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