04.01.2018 - Ansbach - News Nr.: 12475
Ansbach meldet Land unter
10 Zentimeter hoher Bach verwandelt sich in reißenden Strom und überschwemmt Straßenzüge – Mehr als 150 Feuerwehreinsätze in Stadt und Landkreis – Führungsgruppe Katastrophenschutz alarmiert – Enorme Schäden entstanden – THW kann Flut teilweise mit Sandsäcken zur Hilfe

© NEWS5 / Haag

Der Starkregen am Donnerstagabend (04.01.2018) auf gesättigte Böden und gut gefüllte Bachläufe, war zu viel für die Natur rund um Ansbach. Im Landkreis und in der Stadt selbst waren etwa 350 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW im Einsatz, um die Stadt und die Bevölkerung vor den Wassermassen zu schützen oder um zu retten, was noch zu retten war.

Ausgelöst wurde die Unwetterkatastrophe gegen 23:30 Uhr laut Stadtbrandrat Horst Settler durch ein Starkregengebiet, was über die Region zog. Waren es erst nur kleinere Überschwemmungen, wurden kurze Zeit später massive Überflutungen gemeldet. Der Dombach, ein kleines Bächlein, was im Normalfall laut einer Anwohnerin vielleicht zehn Zentimeter Wasser führt, wurde zum reißenden Fluss und überflutete einen ganzen Straßenzug. Ein ähnliches Bild bot sich auch an anderen Stellen im Stadtgebiet. Gegen 1 Uhr am Freitagmorgen (05.01.2018) waren laut Auskunft der Integrierten Leitstelle Ansbach in der Stadt und im Landkreis rund 150 Unwettereinsätze aufgelaufen. Aufgrund der Akutsituation wurde die Führungsgruppe Katastrophenschutz nach Artikel 15 alarmiert und es fand eine Lagebesprechung im Landratsamt statt. Die Führungsgruppe übernahm die Koordination des Einsatzablaufes und kontrollierte zusätzlich die Pegelstände. Wie sich diese anhand der Regenfälle noch entwickeln ist derzeit unklar.

Nicht kleine Überschwemmungen, wie in der Richard-Wagner-Straße, welche die Feuerwehr schnell im Griff hatte, traten auf, sondern auch wesentlich extremere Situationen. Innerhalb von kurzer Zeit setzte der Dombach die angrenzende Dombachstraße gut 30 bis 40 Zentimeter unter Wasser. Es bahnte sich seinen Weg die Straße hinunter und machte auch vor Grundstücken und Kellern nicht halt. Obwohl nach einiger Zeit die Regenfälle nachließen, konnten erst zahlreiche Sandsäcke vom Technischen Hilfswerk die Wassermassen stoppen. Anwohner jedoch sehen nicht nur den vergangenen Stunden mit Schrecken hinterher, sondern fürchten sich auch vor dem, was nach der Beseitigung der Wassermassen zum Vorschein kommt. Nicht jeden hat es so schlimm erwischt. Die Oma von Marina Brust rief ihre Enkelin ganz verzweifelt an, dass Hochwasser ist. „Also der Opa ist jetzt über 70 und er sagt, so wie heute war es noch nie und er wohnt seit seinem Kindesalter hier.“, berichtet die Enkeltochter.


© 2002 - 2024 by 5NETWORK / PICTURE5 / Medienhaus Nürnberg / 10nach8 / NEWS5. All rights reserved. / 2.0.0