Seit den Nachmittagsstunden hat der Winter auch in Bayern Einzug eingehalten. Allein die Polizei in Oberpfalz zählte von 16 Uhr bis Mitternacht in ihrem Gebiet 91 witterungsbedingte Einsätze, bei denen insgesamt sieben Personen glücklicherweise nur leicht verletzt wurden.
Großes Glück im Unglück hatte auch Erwin Haugengruberl. Er war mit seinem VW Golf von Selb nach Amberg unterwegs. Auf der Staatsstraße 2238 zwischen Kohlberg (Lkr. Neustadt a.d. Waldnaab) und Hirschau kam ihm noch ein Auto entgegen, als es plötzlich auch schon krachte. Ein Baum war unter der Schneelast zusammengebrochen und auf die Straße gestürzt. Haugengruberl konnte nicht mehr bremsen und rutschte auf der winterglatten Straße in die Krone. "Es war schon glätter als in den letzten Tag. Der erste Schneefall ist sicher ungewohnt zum Fahren", merkt er an und betrachtete sein Auto.
Für die alarmierten Kameraden aus Kohlberg war es nicht der erste Alarm. Seit über sechs Stunden sind die ehrenamtlichen Helfer schon auf den Beinen. "Die Schneelast auf den Bäumen ist zu groß. Viele sind noch mit Laub behangen, wodurch die Bäume umknicken", erklärt Josef Fischer. Er hatte sich gerade daheim schlafen gelegt, nachdem er nachmittags schon bei der Bergung eines verunglückten Milchlasters im Einsatz war und rechnet mit weiteren Einsätzen: "Viele werden noch mit Sommerreifen fahren. Ich denke, da wird noch einiges passieren."
Auch am Morgen waren die Auswirkungen des Winters zu spüren. Bevor es auf den Weg zur Arbeit ging, hieß es für viele erst einmal das eigene Auto vom Schnee zu befreien. So auch ein Anwohner aus Vohenstrauß, für den der Winter nicht überraschend kam. Er hatte seine Winterreifen schon vor drei Wochen am Fahrzeug angebracht.