31.10.2017 - Regensburg - News Nr.: 12125
Halloween-Ausfahrt endet in Verfolgungsjagd
Polizei will 18-jährige Kradfahrerin anhalten - Junge Frau flüchtet und kracht in stehenden BMW - Fahrerin wird schwer verletzt - Maschine war ohne Zulassung - Fahrerin war Teil von Halloween-Gruppe - Begleiter widerspricht im O-Ton den Polizeischilderungen

© NEWS5 / Auer

Am Abend von Halloween (31.10.2017) bemerkte die Besatzung eines Streifenwagens in Regensburg an einer Ampel stehend mehrere Motorräder neben sich. Die 30-köpfige Gruppe hatte sich in der City getroffen und wollte, wie jetzt am Folgetag bekannt wurde, gemeinsam den letzten möglichen Ausfahrtstag in der Saison genießen. Als besonderen Gag hatten sie sich ausgedacht, in Halloween-Kostümen zu fahren. Das war aber gar nicht das Problem.

Da die Beamten an einer KTM-Maschine erkennen konnten, dass am Kennzeichenschild kein Zulassungsstempel angebracht war, wurde die Fahrerin dieses Motorrades angewiesen, nach der Kreuzung rechts anzuhalten, um eine Verkehrskontrolle durchführen zu können. 

Die 18-Jährige zog es nach Polizeiangaben allerdings vor, nach dem Umschalten der Ampel auf Grün die Flucht anzutreten. Dabei fuhr sie laut Polizei mit überhöhter Geschwindigkeit über die Weißenburgstraße weiter Richtung Süden und anschließend die Landshuter Straße stadtauswärts. Bei dieser Fahrt missachtete sie an mehreren Ampeln das Rotlicht und musste zahlreiche schnelle Fahrstreifenwechsel durchführen, um an den auf dieser Strecke fahrenden Fahrzeugen vorbeizukommen. Dem Streifenfahrzeug gelang es dabei nicht, zum flüchtenden Motorrad aufzuschließen.

An der Kreuzung der Landshuter Straße mit dem Odessaring / Bajuwarenstraße übersah die Motorradfahrerin gemäß Polizeibericht auf dem linken Geradeausstreifen einen 1er BMW. Die Flüchtende leitete eine Vollbremsung ein. Dadurch rutschte das Motorrad seitlich weg und prallte gegen das Heck des BMW. Die Fahrerin wurde vom Motorrad geschleudert und landete auf der Fahrbahn. Sie erlitt dabei schwere Verletzungen. Der Rettungsdienst lieferte sie in ein Regensburger Krankenhaus ein, wo sie stationär aufgenommen werden musste.

Die Begleiter der Bikerin schildern die Situation derweil etwas anders. Sie berichteten, dass sich die Gruppe aufgrund mehrerer Fahrzeuge aufgeteilt habe und beim Fahrstreifenwechsel es zu dem Unfall gekommen sei. Eine Verfolgungsfahrt hätte es nicht gegegeben. Generell würde man immer vorschriftsgemäß und vorsichtig unterwegs sein.

Weitere Personen, insbesondere der 20-jährige BMW-Fahrer aus dem Stadtgebiet Regensburg, wurden bei dem Unfall nicht verletzt. Der Sachschaden an den beiden unfallbeteiligten Fahrzeugen beträgt geschätzte 4.000 Euro.

Die Sachbearbeitung wurde vor Ort durch die Verkehrspolizeiinspektion Regensburg übernommen. Das Motorrad wurde sichergestellt und abgeschleppt. Ersten Ermittlungen nach war dieses mit einem nicht mehr gültigen und nicht für dieses Fahrzeug ausgegebenen Kennzeichen versehen, um eine Zulassung vorzutäuschen. Daraus resultiert nun ein Ermittlungsverfahren gegen die 18-jährige Frau aus einer Regensburger Stadtrandgemeinde wegen verschiedener Straftatbestände und Ordnungswidrigkeiten.


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