12.09.2017 - Margetshöchheim - News Nr.: 11877
Blinde Zerstörungswut
Unbekannte verkratzen rund 400 geparkte Autos – Innerhalb von drei Nächten in drei Orten gewütet – Schaden von bis zu einer halben Millionen Euro – Polizei tappt im Dunkeln und sucht großangelegt nach Zeugen

© NEWS5 / Merzbach

Alles andere als ein dummer Jungenstreich sind die Taten eines oder mehrerer Unbekannten im Landkreis Würzburg. Circa 400 Autos wurden innerhalb des vergangenen Wochenendes verkratzt und teils schwer beschädigt.

Die Ausmaße der Zerstörungstour wurden am Samstagmorgen bekannt, als sich erste Anwohner aus Zellingen bei der Polizei meldeten und von Lackschäden an ihren geparkten Autos berichteten. Doch schnell mussten die Beamten einsehen, dass sie mit dem Anzeigen aufnehmen nicht mehr hinterherkamen. Rund 130 Geschädigte hatten sich bereits bis in die Nachmittagsstunden gemeldet. Gleiche Schicksal ereilte am folgenden Morgen die Bewohner von Margetshöchheim (Lkr. Main-Spessart). Auch hier waren 135 Fahrzeuge völlig zerkratzt worden.

Gemäß dem Motto „Alle schlechten Dinge sind drei“ ging es am Montagvormittag weiter. Dieses Mal schlugen die Unbekannten in Thüngersheim zu. Auch hier zogen sie in den Nachtstunden durch die Straßen und zerstörten mit einem spitzen Gegenstand den Lack der an den Straßen abgestellten Fahrzeuge. Über 135 Autos fielen den Vandalen in dem Ort zum Opfer. Die Wut bei den Betroffenen ist grenzenlos und auch die Polizei tappt bezüglich des Motivs noch im Dunkeln. Aus diesem Grund rückten am Dienstag Kräfte der Bereitschaftspolizei aus, um Bewohner an den Häusern zu befragen. Der Schaden ist jedoch immens: Erste Schätzungen gehen von bis zu einer halben Millionen Euro aus.

Aus diesem Grund intensiviert die Polizei nun die Suche. Mit Kräften der Bereitschaftspolizei sollen am Dienstag die Anwohner in den betroffenen Gebieten befragt werden. Denn trotz später Stunde gilt es als unwahrscheinlich, dass die Vandalen nirgends beobachtet wurden. Derweil geht das Bangen bei den Menschen im Umfeld weiter. Möglich, dass die Zerstörungswut der Täter noch nicht gestillt ist.

Immer wieder kommt es zu solchen Serientaten. Zuletzt sorgte ein Reifenschlitzer im mittelfränkischen Weißenburg für Aufregung. An 121 Fahrzeugen wurden damals die Reifen zerstochen. Der Täter konnte hier nie geschnappt werden.



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