09.09.2017 - Atting - News Nr.: 11862
Pilotenfehler bei der Landung: Einmotorige Maschine wird unfreiwillig zum Wasserflugzeug
Kleinflugzeug kommt von Landebahn ab – Maschine durchbricht Zaun und geht in einem Weiher unter – Pilot kann sich selbstständig und unverletzt retten - Ersthelfer springen sofort ins Wasser, um Pilot rauszuziehen - Aufwändige Flugzeugbergung beschäftigt ein Großaufgebot an Einsatzkräften und Tauchern über mehrere Stunden

© NEWS5 / Auer

Flugzeuge sind zum Fliegen in der Luft gedacht. Jede Veränderung dieses Zustands führt unweigerlich zu einem äußerst unangenehmen Ergebnis, insbesondere für die Insassen. Dass es gut ist, immer noch einen Schutzengel als Copiloten an Bord zu haben, musste ein Flieger am Samstagnachmittag (09.09.2017) auf dem Verkehrsflugplatz Straubing-Wallmühle (Lkr. Straubing-Bogen), einem der best-ausgebauten Landeplätze Bayerns, am eigenen Leib erleben.

Sein einmotoriges Flugzeug aus Tschechien kam von der Landebahn ab und durchbrach einen Zaun. Die Maschine, welche glücklicherweise keine weiteren Passagiere an Bord hatte, kam in einem Weiher einige Meter abseits der Bahn zum Liegen und ging langsam unter. Fluglehrer Karl Rieder war mit seinen Schülern am Platz und eilte sofort zum Geschehen: "Mit ein paar Leuten sind wir ins Startfahrzeug gehüpft und bis zum Zaun gefahren. Mit zwei Leuten sind wir ins Wasser gesprungen und haben dem Piloten geholfen, auszusteigen." Dieser hatte bei der Bruchlandung enormes Glück. Außer einem großen Schrecken und nasser Kleidung blieb er komplett unversehrt. Jedoch musste er mitansehen, wie der Flieger in dem Gewässer unterging. Für die aufwändige Bergung wurde der Flugbetrieb auf dem Flugplatz Straubing eingestellt.

Ein Großaufgebot von Einsatzkräften stellte sich daraufhin auf einen langen Nachmittag ein. Die Einsatzstelle war auch für die Helfer eine nicht alltägliche Lage. Die Bergug der Maschine gestaltete sich schwierig, da sie annäherend sechs Meter tief im Weiher versunken war. Fachkräfte des THW Landshut wurden mit speziellen Hebekissen an die Unglückstelle gerufen, um die Bergung zu unterstützen. Mit Tauchern wurden die Hebekissen und das Bergegeschirr am Flugzeug angebracht, um es sicher heben zu können.

Die Feuerwehr stellte während der gesamte Bergung den Brandschutz sicher. Erfahrung mit einer annähernd gleichen Einsatzlage konnten die Kräfte bereit vor zehn Jahren machen, so auch Werner Schmitzer, Kreisbrandinspektor und der Einsatzleiter von damals. Vor zehn Jahren geriet das Flugzeug bei der Bergung allerdings in Brand, weshalb die Einsatzkräfte heute auf Nummer sicher gingen. Das Flugzeug wurde mit einem 130 Tonnen Kran geborgen und abschließend durch ein Bergeunternehmen mit einem Tieflader in einen nahen Hangar transportiert. Für eine genaue Unfallursache und die Höhe des entstandenen Sachschadens hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.


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