05.09.2017 - Schlüsselfeld - News Nr.: 11844
Schutzengel im Führerhaus
Lkw rast ungebremst in Stauende - Zerstörerisches Schadensbild: Führerhaus komplett zerquetscht - Beide Insassen mit Verletzungen davon gekommen - Beherzter Ersthelfer greift ein und appelliert an andere Verkehrsteilnehmer: "Handy zücken ist gut. Aber nur, um den Notruf zu wählen!"

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Die A3 glich am Dienstagabend (05.09.2017) einem Trümmerfeld. Wie häufig um diese Zeit staute sich der Verkehr an der nahen Baustelle bei Geiselwind zurück - und wieder ereignete sich an der Anschlussstelle Schlüsselfeld (Lkr. Bamberg) ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Lastkraftwagen. Ein 30-Jähriger Brummifahrer war in Begleitung seines Beifahrers in Richtung Würzburg unterwegs, als er sich einem Stauende näherte. Da er die stehenden Fahrzeuge vor sich zu spät bemerkte, kollidierte er mit einem Lkw und drückte sich über einen Meter tief in den Auflieger. Die Kraft des Aufpralls war so stark, dass das Armaturenbrett der Beifahrerseite auf dem Sitz auflag. 

Ersthelfer Sebastian Rückel, der selbst für Rettungsdienst und Feuerwehr aktiv ist, fand die beiden Insassen verletzt im Unfallwrack vor und unterstützte teilweise bei deren Befreiung aus dem Fahrzeug. "Man kann wirklich sagen, dass die beiden heute mehr als einen Schutzengel hatten", so der 37-Jährige Schlüsselfelder. Erst vor wenigen Wochen ereignete sich ein furchtbares Unglück (siehe NewsNr.: 11612) am selben Autobahnabschnitt, bei dem Gaffer zum Handy gegriffen hatten. "Handy zücken ist gut", sagt Sebastian Rückel, "aber nur um den Notruf zu wählen". 

Die beiden Insassen vom heutigen Unfall wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Angesichts der Zerstörung kommt es dennoch einem Wunder gleich, dass keiner von ihnen in Lebensgefahr schwebt. Die Feuerwehr Schlüsselfeld sicherte für die Rettungs- und Bergungsarbeiten die Unfallstelle ab. Diese gestalteten sich aufwändig, nachdem der hintere Sattelzug Paletten mit Infusionen und sein Vordermann Postpakete geladen hatte. Der Sachschaden wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt. Der Verkehr staute sich auf dutzende Kilometer zurück.


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