Viele Fragen wirft ein Unfall am späten Montagabend (04.09.2017) auf der A70 bei Kulmbach auf. Ein Päarchen aus Bamberg war auf der Autobahn unterwegs in Richtung Bayreuth. Während der Fahrt gerieten die beiden Insassen dann offensichtlich in einen lautstarken Streit.
Die Frau am Steuer sah sich genötigt, den Wagen auf dem Standstreifen zwischen den Anschlussstellen Thurnau-Ost und Kulmbach/Neudrossenfeld zu stoppen. Als ihr Renault stand, stieg ihr Lebensgefährte plötzlich aus und rannte auf die Fahrbahn. Hier lief der 39-Jährige bis zur Mittelleitplanke, ehe er es sich offenbar doch noch anders überlegte und zu seiner Begleiterin zurückkehren wollte. In diesem Moment wurde er vor den Augen seiner Freundin von einem herannahenden Mercedes frontal erfasst und zu Boden geschleudert. Die Wucht des Zusammenstoßes war so stark, dass der Mann auf der Stelle tot war. Der Mercedes-Fahrer schaffte es seinen Wagen abzufangen und auf dem Seitenstreifen sicher zum Stehen zu bringen. Er erlitt genauso wie die Frau einen Schock und musste durch den Rettungsdienst betreut werden.
Lange Zeit war der genaue Unfallhergang unklar. Da es zunächst geheißen hatte, dass es sich um ein Pannenfahrzeug handelte, war auch ein Gutachter eingeschaltet, der im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Unfallstelle vermaß. Hierzu musste der Unfallort auf mehreren hundert Metern ausgeleuchtet werde. Erst die Zeugenaussage der Frau machte die ganze Tragik dieses Unglücks sichtbar. Fest steht auch, dass der 65-jährige Mercedesfahrer in der Dunkelheit keine Chance mehr hatte, den Fußgänger noch zu erkennen. Erst nach dem Zusammenstoß leitete er eine Vollbremsung ein. Die Autobahn musste über mehrere Stunden voll gesperrt werden.