28.08.2017 - Kelheim - News Nr.: 11814
Monster-Schwertransport rollt über Bundesstraße
Riesiger Transformator für Umspannwerk bahnt sich mühsam seinen Weg durch Niederbayern - Ausmaße sind 606 Tonnen Gewicht und 91 Meter Länge mehr als XXL und verlangen von Schwertransport-Profis alles ab - Mehr als 15 Bauwerke stehen im Weg und können nur dank guter Milimeterarbeit passiert werden - Bundesstraße 16 teilweise komplett gesperrt

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Ein großes Ungetüm rollte am späten Montagabend (28.08.2017) über die niederbayerischen Straßen. 606 Tonnen schwer, 91 Meter lang und fast 6 Meter breit - so die äußeren Maße, die von den Schwertransport-Profis alles abverlangten. Startschuss für die XXL-Reise war der Südkai am Kelheimer Hafen. Von Beginn an sorgte der Koloss für Verkehrsbehinderungen, welche sich bis in die Nachtstunden hinzogen.

Nur langsam ging es für den Schwertransporter, der einen Transformator für ein Umspannwerk nach Irsching bei Vohburg (Lkr. Kelheim) fahren sollte, über die B16 entlang. Immer wieder musste der Konvoi stoppen, damit die Experten checken konnten, ob sie unfallfrei um die Ecken kamen. Wahre Millimeterarbeit, die auch für Transportleiter Bernd Segbers alles andere als alltäglich ist. „Acht bis zwölf Mal muss das Unternehmen solche Großtransporte im Jahr ausführen“, führte der Experte aus. Die Strecke entlang der B16 brachte einiges an Kniffligkeiten mit sich. 15 Bauwerke, wie Brückenunterfahrten, machten den Weg für den Giganten nicht  einfach. Fünf dieser Bauwerke galten sogar als kritisch, denn hier bestand teilweise nur noch eine Durchfahrtshöhe von sechs Zentimetern.

Auch in den Auf- und Abfahrten der B16 sowie der Staatsstraße nach Vohburg mussten die Fahrer ihr Können unter Beweis stellen. Hier erschweren ihnen enge Kurven den Weg, welche jedoch vor dem Transport genau geprüft wurden. Doch Bernd Segbers hatte das entsprechende Auge: "Das passt schon". Fünf Mitarbeiter des Transportunternehmens waren einzig in dieser Nacht für diesen Riesen im Einsatz. Am darauffolgenden Tag wird ein weiteres Team aus sechs Mann benötigt, um den Transformator auf das Fundament zu heben.

Erst in den Nachtstunden des Dienstags erreichte der Konvoi sein Ziel. Doch viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht. Denn bereits am Donnerstag wartet der gleichgroße Bruder des Transformator-Kolosses auf seine Reise.

Mit den Transformatoren können übrigens rein rechnerisch künftig jeweils 450.000 Haushalte in Bayern mit Strom versorgt werden. Es wird noch rund drei Monate dauern, bis diese endgültig betriebsfertig sind. Der Betreiber TenneT will mit der Modernisierung des Netzes, was rund 24 Millionen Euro kostet, einen Stromengpass in Süddeutschland vermeiden. 


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