18.07.2017 - Wendelstein - News Nr.: 11557
Kampf gegen die Zeit: Vollbeladener Autotransporter überschlägt sich auf A9 mehrfach
Vier von acht geladenen Autos fliegen meterweit in den Grünstreifen - Feuerwehr braucht trotz Einsatz mit Kran anderthalb Stunden, um schwerst eingeklemmten Fahrer zu befreien - Gaffer sorgen wieder für Probleme (on tape) - Lob von Rettungskräften für Ersthelfer - Augenzeuge im O-Ton: "Ich war kreidebleich. Die Bilder sind im Kopf, die gehen nicht mehr raus."

© NEWS5 / Goppelt

Äußerst spektakulär endete ein Unfall am Dienstagabend (18.07.2017) auf der A9 . Ein Autotransporter war auf der Autobahn in Richtung Nürnberg unterwegs. Kurz vor dem Dreieck Nürnberg/Feucht bei Wendelstein (Lkr. Roth) geriet der Laster dann jedoch aus völlig ungeklärter Ursache nach rechts von der Straße ab und begann zu Schlingern. Er fuhr ins Bankett, wodurch sich Zugmaschine und Hänger lösten. Beide schossen in den Grünstreifen und überschlugen sich. 

Die Ladung, verschiedene Gebrauchtwagen, flog daraufhin teils im hohen Bogen durch die Luft und verteilte sich im Grünstreifen. Insgesamt vier Fahrzeuge hatten sich so vom Laster gelöst. Der Fahrer war in seinem Führerhaus eingeklemmt. "Ich bin sofort mit anderen Lkw-Fahrern hingerannt. Habe nur gehofft, dass es dem Fahrer gut geht", berichtet ein Augenzeuge. Nachdem sich die alarmierten Kräfte mühselig durch den Stau im Feierabend gequält hatten, mussten sie feststellen, dass der Mann mit seinen Füßen in der zerstörten Fahrerkabine eingesperrt war. Nur langsam konnten sie sich einen Weg zu ihm frei schneiden. Da unklar war, wie ihnen das gelingen soll, riefen sie ebenfalls die Berufsfeuerwehr aus Nürnberg sowie das THW zur Verstärkung, die mit einem Kran anrückten, und den Laster anhoben. Es dauerte fast anderthalb Stunden, ehe die Kameraden mit vereinten Kräften den Fahrer gerettet hatten. "Es hat sich als äußerst schwierig erwiesen. Da es ein Autotransporter war, konnten wir nicht einfach das Dach öffnen", berichtete Kreisbrandinspektor Egbert Petz. Letztendlich hatte der Fahrer sich bei dem Unfall schwere Fußverletzungen zugezogen und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Nürnberger Klinikum geflogen werden.

Nach seiner Rettung endeten die komplizierten Arbeiten jedoch nicht. Aufwändig musste der havarierte Laster geborgen werden. Hierzu sperrte die Polizei immer wieder die Fahrbahn. Es dauerte jedoch über acht Stunden, bis der zerstörte Transporter sowie seine acht geladenen Wagen abgeschleppt werden konnten. Auf der vielbefahrenen A9 bildete sich daher in Richtung Norden ein kilometerlanger Stau. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf rund 150.000 Euro.



© 2002 - 2024 by 5NETWORK / PICTURE5 / Medienhaus Nürnberg / 10nach8 / NEWS5. All rights reserved. / 2.0.0