12.07.2017 - Münchberg - News Nr.: 11516
Verkehrschaos statt Rettungsgasse: Floriansjünger verzweifeln auf der Anfahrt
Feuerwehr muss sich Weg zur Unfallstelle freikämpfen – wertvolle Minuten gehen wegen falsch stehenden Fahrzeugen verloren – Kleinbus überschlägt sich bei Starkregen – Fahrer wird aus dem Mercedes geschleudert – Sechs Insassen verletzt, zwei davon schwer – Zwei Rettungshubschrauber landen auf der Autobahn

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Mit Martinshorn und Blaulicht versuchte sich die Münchberger Feuerwehr am Mittwochnachmittag (12.07.2017) durch die Rettungsgasse auf der A9 in Fahrtrichtung Berlin zu kämpfen. Die Floriansjünger wollten eigentlich eiligst eine Unfallstelle zwischen den Anschlussstellen Münchberg-Süd und Münchberg-Nord erreichen, wo sich ein Kleintransporter überschlagen hatte.

Jedoch machten es die Verkehrsteilnehmer den Kameraden nicht gerade einfach, sie mussten sich mühsam durch eine teilweise viel zu enge oder nicht vorhandene Rettungsgasse kämpfen. Wertvolle Minuten gehen dabei verloren, die im schlimmsten Falle ein Menschenleben kosten können. Zwar erreichen die Rettungskräfte schlussendlich die Unfallstelle, jedoch sind sie über die Probleme auf der Anfahrt erbost. Andreas Hentschel von der Münchberger Feuerwehr macht seinem Ärger Luft: „Da bekomm ich so einen Hals!“

Glücklicherweise hing bei diesem Unfall nach ersten Erkenntnissen kein Menschenleben am seidenen Faden, obwohl zwei Personen schwer verletzt wurden. Wobei es durchaus hätte schlimmer ausgehen können. Der Fahrer eines Mercedes-Kleinbuses verlor bei Starkregen nicht nur die Kontrolle über seinen Wagen, sondern wurde bei einem mehrfachen Überschlag auch noch aus dem Fahrzeug katapultiert. Er erlitt dabei genauso wie ein weiterer Insasse schwere Verletzungen. Vier weitere Mitfahrer kamen leichtverletzt in ein Krankenhaus. Für die Versorgung der sechs Personen rückten nicht nur mehrere Rettungswagen an, sondern es landeten auch noch zwei Rettungshubschrauber auf der Autobahn. Sie flogen die Schwerverletzten zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus, während die anderen vier Patienten bodengebunden transportiert wurden.

Auch wenn diesmal scheinbar ein Schutzengel über den Verletzten wachte, während die Einsatzkräfte in der Rettungsgasse festhingen, könnte es jederzeit einmal anders sein. Die Angst hiervor sitzt auch bei Vielen mit im Fahrzeug, so auch bei Andreas Hentschel: „Wir setzen weiter Martinshorn und Blaulicht ein. Wir hoffen nur, dass wir nie zu spät kommen und ein Mensch ein Leben verliert, weil wir zu spät kommen“.


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