Zu einem handfesten Skandal weiten sich derzeit die Hygiene-Verfehlungen in mehreren bayerischen Großbäckereien aus. Wie aus Unterlagen der Organisation "foodwatch" zu entnehmen ist, die dem Bayerischen Rundfunk und der Süddeutschen Zeitung vorliegen, soll es über Jahre zu Mängeln in den Bäckereien gekommen sein, über die die Kunden weder gewarnt, noch informiert wurden.
So habe man in Gebäck sowohl eingebackene Schaben, als auch Mäusekot und Metallspäne, aber auch Schimmel und Dreck in den Räumlichkeiten gefunden, so foodwatch. So seien die Missstände bei der Bäckerei "Der Beck" in Erlangen besonders gravierend gewesen. Das Ergebnis einer Untersuchung im Juni 2014 wäre gar "ekelerregend" gewesen. Ein Kunde hatte sich über einen Fremdkörper in einem Weizenbrötchen beschwert. Bei Kontrolle zwei Monate später wurden schwerwiegende Hygienemängel in Form von Wände voller Schwarzschimmel, Kriechspuren von Käfern im Mehl und verschimmelte Brotkörbe festgestellt.
Kritik äußert "foodwatch" jedoch auch an den Behörden, die keine einzige der Kontrollen öffentlich machten, obwohl der Verbraucher als Steuerzahler das Recht darauf habe. Die Firma "Der Beck" teilte in einer kurzen Meldung mit, dass zu keiner Zeit verschimmeltes Brot ausgeliefert worden sei.
69 Kontrollen hat es zwischen 2013 und 2016 bei acht Großbäckereien gegeben, keine davon sei ohne Beanstandungen zu Ende gegangen. Die drei Unternehmen, die am schlechtesten abgeschnitten hätten, sind die Bäckereien "Der Beck" in Erlangen, die schwäbische Bäckerei Ihle aus Friedberg bei Augsburg und die Bäckerei Bachmeier aus dem niederbayerischen Eggenfelden.