05.06.2017 - Nürnberg - News Nr.: 11324
Erneuter Prostituiertenmord in Nürnberg: Leiche in Modellwohnung gefunden
Polizei geht von Tötungsdelikt aus – Details zu den Todesumständen noch unklar – Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen – Obduktion der Leiche durch die Staatsanwaltschaft angeordnet – Zweite tote Prostituierte innerhalb von 14-Tagen in Nürnberg – Unbekannter Täter auf der Flucht - Polizei geht von Zusammenhang beider Morde aus

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Welche Szenen sich am Pfingstmontag (05.06.2017) in einer Wohnung in der Höfener Straße 59 in Nürnberg abgespielt haben ist bislang noch unklar. Jedoch sprechen die Zeichen wohl eine eindeutige Sprache, denn die Polizei geht aktuell von einem Tötungsdelikt aus. Wie auch schon vor zwei Wochen handelt es sich bei der getöteten Frau um eine Prostituierte.

Gegen 12:30 Uhr wurde die Polizei über den Fund einer Leiche in der Höfener Straße informiert. Wie die Leiche aufgefunden wurde und wer die Polizei über die grausame Tat informierte, war bisher nicht zu erfahren. Aussagen von vor Ort deuten nur daraufhin, dass es sich um eine Wohnung im dritten Stock handeln soll. Polizeibeamte sicherten den Zugang zum Grundstück und selbst die Hausbewohner durften während der Arbeit der Spurensicherung ihre Wohnungen nicht verlassen. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand gehen die Ermittler davon aus, dass es sich bei der toten Frau um eine Dame aus dem Rotlichtmilieu handelt. Die Leiche wurde von den Beamten in einer sogenannten Modellwohnung aufgefunden, in der normalerweise Damen ihre käuflichen Dienste anbieten. Bei der Frau soll es sich um eine 44-jährige Chinesin handeln, die sich erst wenige Tage in Nürnberg befand. Zum Hintergrund des Todesfalls ist zur Zeit nichts weiter bekannt, jedoch besteht der Verdacht eines Tötungsdelikts. Aufgrund dessen wurde von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth eine Obduktion in Auftrag gegeben und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Unbekannt ist die Adresse nicht. Sowohl vor Ort, wie auch im Internet war zu erfahren, dass in einigen Räumlichkeiten Damen ihre Liebesdienste käuflich anbieten. Wie vor Ort zu erfahren war leben und arbeiten wohl bereits seit einem Besitzerwechsel vor fünf Jahren immer wieder Damen in dem Mehrparteienhaus. Fünf oder sechs Prostituierte sollen hier täglich arbeiten und Freier zu allen Tages- und Nachtzeiten das Haus betreten und verlassen. Teilweise wäre es wohl ein reges Kommen und Gehen. Die Frauen wechseln häufig, teilweise wöchentlich oder monatlich.

Es ist der zweite Mord an einer Prostituierten im Stadtgebiet Nürnberg. Erst vor knapp zwei Wochen (24.06.2017) wurde die Leiche einer Dame aus dem Rotlichtmilieu in einer Brandwohnung entdeckt. Aus ermittlungstaktischen Gründen hat sich die Polizei bei dem ersten Prostituiertenmord bislang nicht zu den genauen Todesumständen geäußert. 

Mögliche Zeugen, denen in der Nähe des Tatorts in der Höfner Straße etwas Verdächtiges aufgefallen ist, bittet der Kriminaldauerdienst Mittelfranken um Mithilfe. Das Hinweistelefon ist unter 0911/2112-3333 zu erreichen.

Die Polizei teilte am Mittwoch nun mit, dass sie offiziell von einem Zusammenhang in beiden Fällen ausgeht. In beiden Fällen ergaben sich bislang keine Hinweise, welche auf einen Tatverdächtigen schließen lassen. Die bisher 20-köpfige Ermittlungskommission (EKO) "Himmel" wurde aufgrund der aktuellen Erkenntnisse am heutigen Tage um zehn Beamte aufgestockt und in die Sonderkommission (SOKO) "Himmel" umbenannt. Die SOKO "Himmel" arbeitet weiter in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, unter Ausnutzung aller polizeilichen und rechtlichen Möglichkeiten, unter Hochdruck um die Gewaltverbrechen aufzuklären.



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