23.04.2017 - Neustadt an der Donau - News Nr.: 11094
Feuerteufel wieder unterwegs: Supermarkt geht teilweise in Flammen auf
Mülltonnenbrand greift auf Gebäude über - Feuerwehr kann Brandausbreitung in der Dachhaut nach einiger Zeit stoppen - Anwohner von Neustadt a. d. Donau in Angst - Bereits mehrere Autos in Flammen aufgegangen - Alle Brände im Umkreis von 200 Metern

© NEWS5 / Auer

Die Anwohner in Neustadt an der Donau (Lkr. Kelheim) sind seit Monaten angespannt, denn scheinbar geht ein Feuerteufel um. Fahrzeuge sind bereits in Flammen aufgegangen und an ruhigen Schlaf ist nicht mehr zu denken. „Wenn es kracht oder scheppert, dann wird man wach“, berichtet Anwohner Michl Jürgen. Ihn hat es bereits zweimal erwischt und jedes Mal ging sein Fahrzeug in Flammen auf. Heute Nacht hat es den Supermarkt im Ort erwischt, Michl Jürgen ist von ungewöhnlichen Geräuschen wach geworden: „Es hat gescheppert und einen großen Knall gegeben.“ „Ich hab mir gedacht, was ist jetzt schon wieder los. Dann hat es wieder zweimal kurz hintereinander gescheppert.“ Jürgen rennt aus dem Haus, weil er denkt, es steht wieder ein Fahrzeug in Flammen, aber diesmal hat es den Supermarkt in der Nähe seines Hauses erwischt.

Gegen 2 Uhr am Sonntagmorgen (23.04.2017) geht der Notruf bei der Integrierten Leitstelle in Landshut ein. Müllcontainer beim Penny-Markt in der Bahnhofstraße sollen brennen. Sofort rückt die Feuerwehr aus, doch bis zu deren Eintreffen haben sich die Flammen schon auf das Gebäude ausgebreitet. Sofort lässt der zuständige Einsatzleiter nachalarmieren, denn das Feuer war schon in den Dachstuhl reingegangen. Die Drehleiter wird in Stellung gebracht und die Kameraden versuchen unter schwerem Atemschutz die Dachhaut weiter zu öffnen. Sie versuchen das Feuer zu bekämpfen, dass sich innerhalb des Gebäudes unter der Dachhaut weiter frist. Doch der Gedanke der Einsatzleitung „dem Feuer nicht hinterherzulaufen, sondern dem Brand zuvorzukommen“ funktioniert. „Wir haben das auf die Kürze der Zeit relativ gut in den Griff bekommen“, berichtet Jürgen Bucher, 1. Kommandant der Feuerwehr Neustadt an der Donau. „Wir haben das Feuer in der Mitte des Dachstuhls stoppen können.“. Doch auch er macht sich Gedanken um die Brände in der letzten Zeit: „Sehr kuriose Sache, um den Penny-Markt herum haben wir bereits mehrere Pkw-Brände innerhalb von drei bis vier Monaten gehabt. Uhrzeitmäßig immer um die gleiche Zeit. Versetzt immer so um zwei Monate und ein paar Tage. Eine ganz auffällige Geschichte.“.

Nicht nur die Anwohner fühlen sich unsicher, sondern auch die Feuerwehr hat ein mulmiges Gefühl, wenn es für sie heißt „Pkw-Brand in dem und dem Bereich“. Die Unsicherheit unter den Einsatzkräften und Anwohnern ist groß. „Ich hoffe, man kann das Ganze irgendwann mal stoppen, bevor noch Menschenleben zu Schaden kommen“, erzählt Bucher. Die Anwohner haben nun selbst reagiert und Kameras angebracht. „Du brauchst Bilder oder einen Zeugen, wo den gesehen hat, dass die den erwischen. Anders hast du keine Chance“, erklärt Michl Jürgen. Innerhalb von ein paar Wochen brannten bei ihm zwei Fahrzeuge, dass neue war erst drei Wochen alt und hatte 214 Kilometer auf dem Tacho. Der ausgebrannte Wagen steht immer noch als Mahnmal vor seinem Haus und auch die Brandschäden des ersten Feuers sind noch in der Garageneinfahrt zu sehen.


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