06.03.2017 - Neustadt bei Coburg - News Nr.: 10838
Traumspiel-Vorbereitungen werden zum Albtraum: Selbstgestaltete XXXL- FC Bayern-Fahne gestohlen
Fanclub darf Benefizspiel gegen Bayernprofis ausrichten - Fans wollen Idole mit Banner über gesamte Tribüne begrüßen und fertigen 250 Kilogramm schwere und 50x16 Meter große Fahne in gemieteter Lagerhalle an - Unbekannte klauen Banner und verschwinden spurlos

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Es ist der Traum eines jeden Fußballfans. Einmal gegen seine Lieblingsmannschaft auf dem Platz stehen und sich im direkten Duell mit Robben, Neuer und Lewandowski messen. Für Norbert Scholz wird dieser Traum im Sommer Realität. Dann besuchen die Profis des FC Bayern München den „Red Residenz Fanclub“ in Coburg und tragen hier ihr Traumspiel aus. Dieses veranstaltet der Rekordmeister jedes Jahr bei einem auswählten Fanclub, die Erlöse des Benefizspiels sind zu 100 Prozent einem wohltätigen Zweck bestimmt. Mit 1.200 Mitgliedern ist der Club der größte in Oberfranken. Und die Fans hatten sich etwas ganz Besonderes ausgedacht, um ihre Stars im „Dr.-Stocke-Stadion“ Willkommen zu heißen. In mühevoller Detailarbeit haben sie monatelang an einer gigantischen Fahne gearbeitet, die beim Einzug der Mannschaften über den Block entrollt werden sollte. 50x16 Meter groß, 250 Kilogramm schwer - so etwas sehen auch die Profikicker nicht jeden Tag!

Nach über 1.000 Stunden pinseln, kleben und nähen war das 800 Quadratmeter große Banner endlich fertig und wurde in einer Lagerhalle außerhalb der Stadt zwischengelagert. Doch aus dieser musste man nun wegen eines Vermieterwechsels raus. Und so fand man sich gemeinsam ein, um das Prachtstück herauszuholen. Man öffnete das Tor – und stand in einer leeren Halle. „Ich glaube, ich war da bleicher als der Fahnenstoff und dachte erst an einen schlechten Scherz", ist Scholz auch heute (06.03.2017) noch immer fassungslos. „Das ist so grausam. Man hat zwei Jahre lang auf das Event hingeplant, sucht Sponsoren und dann dieser Tiefschlag.“ Doch wie konnte dies passieren? Unbekannte hatten sich vermutlich über einen angrenzenden Sonderpostenmarkt Zutritt in die Halle verschafft, sich möglicherweise sogar einschließen lassen, und haben dann im Schutze der Dunkelheit die XXXL-Fahne gestohlen. 

Die Enttäuschung bei den Fans in Coburg ist riesig. Über 25 von ihnen haben zeitgleich über Stunden an der Flagge gewerkelt und unter anderem 150 Kilogramm Farbe auf den Stoff aufgetragen. So auch Waltraut Fritz. Die 63-Jährige ließ sich auf den Knien unzählige Stunden per Hubwagen über die Fahne fahren und nähte diese zusammen. Oftmals konnte sie sich am Folgetag nicht mehr bewegen, so sehr schmerzten der Rentnerin die Glieder: „Das geht einem jeden Tag durch den Kopf. Solche Blödmänner, warum klauen die einfach eine Fahne?"

Die Polizei ermittelt derzeit in alle Richtungen, tappt aber ebenfalls noch im Dunkeln. „Die Vorbereitung für solch eine Tat sind recht aufwändig. Es müssen mehrere Personen beteiligt gewesen sein“, teilt Günter Kiesewetter von der Polizei mit. „Es kann nicht aufgrund des Wertes gestohlen worden sein. Kein Mensch kann mit bemaltem Stoff in der Größe etwas anfangen.“ Darum geht er ähnlich wie Scholz davon aus, dass eine rivalisierende Fangruppe möglicherweise zugeschlagen haben könnte.

Jetzt noch eine neue Fahne zu produzieren, kommt für die Fans leider nicht mehr in Frage. In wenigen Monaten wird das Spiel gegen den Rekordmeister angepfiffen. Bis dahin gebe es noch so viel zu organisieren, dass keine Zeit für ein neues Banner bleibe. Daher bleibt ihm und seinen 1.200 Fanclub-Freunden nur noch die Hoffnung, dass sich die Täter ein Herz fassen und – aus Liebe zur Sportart – die Fahne wieder zurückbringen.

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