25.01.2017 - Hirschaid - News Nr.: 10678
"Freibier" auf der Autobahn
Bierlaster durchbricht Leitplanke und verliert über 150 Kästen seiner Ladung

© NEWS5 / Merzbach

Normalerweise, wenn es Freibier gibt, sind insbesondere die Deutschen immer schnell zur Stelle. Doch am Mittwochabend (25.01.2017) dürfte die doch ungewohnte Art des Bierausschanks sowohl Feuerwehrleuten als auch Autofahrern gleichermaßen eher die Nerven geraubt haben. Ein Lkw-Fahrer einer ortsansäßigen Brauerei war mit seinem 7,5-Tonner von Bamberg in Richtung Nürnberg unterwegs. Aus noch ungeklärter Ursache geriet er auf einmal nach rechts über den Standstreifen ins Bankett, wo er vor Schreck gegenlenkte und das Lenkrad verriss. Sein Brummi schoss einmal quer über alle Fahrstreifen, ehe er mit hohem Tempo in die Mittelleitplanke prallte und dieser durchbrach.

Der Laster wurde durch die Wucht des Aufpralls einmal herum geschleudert, wobei sich seine Seitenfächer öffneten und die wertvolle Ladung sowohl in Richtung Nürnberg, als auch in die Gegenrichtung auf allen Fahrspuren verteilten. Über 150 Kästen Bier und Limonade flogen bei dem Unfall ins Freie und landeten auf der Autobahn. Die Folge war nicht nur eine Vollsperre in beiden Richtungen, sondern auch ein längerer Einsatz für Feuerwehr und Autobahnmeisterei. Mühselig mit Kehrbesen und Schaufeln mussten die Männer die Fahrbahnen von den Scherben befreien. Dabei machte sich der malzige Geruch wie in einer Brauerei breit.

Nach gut einer Stunde konnten zumindest die Standstreifen für den Verkehr, der sich auf mehrere Kilometer zurückgestaut hatte, wieder freigegeben werden. Bei Temperaturen von minus fünf Grad entstand jedoch noch ein anderes Problem. Das kühle Getränk, was eigentlich für Erfrischung der Kehlen sorgen sollte, verwandelte die Fahrbahn immer mehr in eine Spiegelfläche, weshalb erst ein Streuwagen anrücken musste, der Bier und Co wieder antaute. Der Lkw-Fahrer zog sich glücklicherweise bei dem Unfall nur leichte Verletzungen zu. Die Polizei schätzten den materiellen Schaden auf 35.000 Euro - wie hoch der ideelle Schaden für Bierliebhaber ist, lässt sich jedoch nur schwer in Zahlen fassen.

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