14.01.2017 - Bamberg - News Nr.: 10633
Brandanschlag auf Bordell
Zwei weitere Buttersäure-Attacken in den letzten Wochen - Flammen schlagen aus dem Erdgeschoss

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Heißer Einsatz für die Bamberger Feuerwehr am späten Samstagabend (14.01.2017) an einer besonderen Adresse. Um kurz vor 23 Uhr wurden die Kameraden zu einem Wohnungsbrand im Gewerbegebiet vor den Toren der Stadt gerufen. Bei dem Objekt handelte es sich um ein Bordell, wo die Frauen zu später Stunde noch immer ihrer Arbeit nachgingen. In einem Zimmer im Erdgeschoss war ein Feuer ausgebrochen, wobei die Flammen sich schnell ausbreiteten und aus den Fenster schlugen. Eine enorme Rauchsäule stand über dem Gebiet und machte die Lokalisierung des Brandobjekts zunächst schwierig. Glücklicherweise hatten es alle Damen geschafft, rechtzeitig das Etablissement zu verlassen, sodass es keine Verletzte zu beklagen gab. Der Feuerwehr gelang es schnell die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Das betroffene Zimmer brannte jedoch komplett aus, die üblichen Räumlichkeiten wurden durch den Brandrauch jedoch arg in Mitleidenschaft gezogen.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die Polizei schnell Hinweise darauf, dass das Feuer bewusst gelegt worden war. Noch während die ersten Löschmaßnahmen liefen, sicherten mehrere Streifenwagen die Zufahrten zu dem Gebiet, während weitere Beamte mit Hilfe von Scheinwerfern sich auf die Suche nach möglichen Verdächtigen machten. Zudem begann die Kriminalpolizei sofort damit, Fußspuren im frisch gefallenen Schnee zu sichern. Laut Feuerwehr gab es keine Hinweise in dem Brandzimmer auf einen technischen Defekt. Die Polizei bestätigte am Sonntag, dass sie von Brandstiftung ausgehe. Demnach legten Unbekannte gegen 22:30 Uhr das Feuer. Es wird um Hinweise gebeten. Der Schaden liegt bei 60.000 euro.
Die Adresse ist keine keine Unbekannte für die Feuerwehr. Bereits vor vier Monaten wurden die Kameraden Ende September zu dem Bordell gerufen. Damals hatte ein Unbekannter mehrere Türen eingetreten und Buttersäure in mehreren Räumlichkeiten verteilt. Einen Tatverdächtigen konnte die Polizei bis heute nicht ausmachen. Angestellte einer benachbarten Firma berichteten zudem von einem weiteren Angriff ebenfalls mit Buttersäure vor vier Wochen. Ob ein Zusammenhang zu dem heutigen Anschlag existiert und möglicherweise wieder jemand aggressiv eingedrungen war, müssen nun die weiteren Ermittlungen klären.


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