13.12.2016 - Nürnberg - News Nr.: 10490
Feuerwehr muss sich Weg durch Müll kämpfen
Leiche in brennender Messi-Wohnung entdeckt

© NEWS5 / Grundmann

Eigentlich wurden der Rettungsdienst, die Feuerwehr und die Polizei am Dienstagabend (13.12.2016) lediglich zu einer Wohnungsöffnung aufgrund eines medizinischen Notfalls alarmiert. Vor welchen Schwierigkeiten die Einsatzkräfte noch stehen würden, war ihnen in diesem Moment noch nicht klar. Eine solche Alarmmeldung kommt mehrmals in der Woche vor und ist an sich nichts Besonderes. Allerdings standen die Rettungskräfte, nachdem sie die Türe geöffnet hatten, mitten im Chaos. Die Wohnung im vierten Stock des Mehrfamilienhauses im Nürnberger Westen entpuppte sich als Heim eines Messis. Bis an die Decke stapelten sich teilweise die Sachen und von irgendwo aus der Wohnung war ein Brandgeruch zu vernehmen. Weswegen zusätzlich ein Löschzug zu dem Anwesen alarmiert wurde. Nur mit Schutzanzügen und unter Atemschutz war für die Kameraden ein Vordringen in die Wohnung möglich, um nach der Ursache des Brandgeruches zu fanden und den Brandherd zu bekämpfen. Ebenso forderten sie den Kranwagen nach, um die Wohnung zu räumen, damit der Abtransport nicht über das Treppenhaus erfolgen muss. Jedoch muss der Kranmaschinist Fingerspitzengefühl beweisen, denn es gilt die Fassade des Hauses mit der Schuttmulde nicht zu beschädigen. „Ich möchte schon sagen, dass wir hier einen etwas besonderen Fall haben.“, so Einsatzleiter Stefan Zink von der Berufsfeuerwehr Nürnberg. Die Amtshilfe für die Polizei steht, neben der Aufgabe auf noch mögliche Brandnester zu achten an erster Stelle für die Kameraden der Feuerwehr. Mit viel Manpower räumen sie nach und nach die Wohnung leer, legen die Sachen der Polizei zur Sichtung vor und geben sie anschließend in die an der Balustrade in Stellung gebrachte Schuttmulde. Einsatzleiter Zink berichtet von einer großen Anhäufung Unrat in der Wohnung, welcher das Eindringen anfänglich sehr erschwert hat. Immer wieder wurde der Unrat mit der Wärmebildkamera kontrolliert, um mögliche Glutnester zu entdecken und abzulöschen. Zudem dauerte es einige Zeit, bis sich die Einsatzkräfte einen gewissen Überblick verschaffen konnten. Stundenlang gaben die Beamten von Feuerwehr und Polizei ihr Bestes, damit die Kriminalpolizei die Ermittlungen zu den bislang ungeklärten Todesumständen aufnehmen konnte. Ebenso war das Freiräumen der Wohnung notwendig, um eine Bergung des Leichnams zu ermöglichen.


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