07.12.2016 - Nürnberg - News Nr.: 10455
Bahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth aufgrund von Oberleitungsschaden lahmgelegt
Zugverkehr am Donnerstag vorerst wohl nicht möglich - Einsatzkräfte müssen rund 350 Personen aus zwei Zügen evakuieren

© NEWS5 / Schmelzer

Für etwa 350 Reisende endete die Bahnfahrt am Montagnachmittag (07.12.2016) auf der Strecke Nürnberg-Fürth auf Höhe der Sigmundstraße in Nürnberg. Nach ersten Informationen der Bahn gab es bei einem Regionalzug einen Kurzschluss mit Lichtbogen an der Oberleitung. Alle vier Gleise auf der Strecke wurden aus Sicherheitsgründen für den Zugverkehr gesperrt. Zwei Regionalzüge mussten mitten auf der Strecke stehenbleiben und konnten ihre Fahrt nicht fortsetzen. Ursprünglich wurde zusätzlich von einem Bahndammbrand ausgegangen, der sich aber bei der Erkundung durch die ersteintreffenden Kräfte der Berufsfeuerwehr Nürnberg nicht bewahrheitet hat.

Nachdem sicher war, dass die Züge ihren aktuellen Standort nicht mehr verlassen konnten, wurde von der Einsatzleitung der Feuerwehr ein Großaufgebot an Einsatzkräften des Rettungsdienstes für die Betreuung der etwa 350 Passagiere angefordert. Zusätzlich wurden noch die Freiwilligen Feuerwehren Buchenbühl und Gartenstadt alarmiert, um die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes bei der Betreuung und dem anschließenden Transport der Reisenden zu unterstützen. Im Einsatzabschnitt „Eins“ stellte die Firma Jäcklechemie dankenswerterweise einen Aufenthaltsraum zur Verfügung, hier galt es sich um etwa 150 Personen zu kümmern. Am Einsatzabschnitt „Zwei“ bei der Fürther Straße war von der Einsatzleitung zuerst der Aufbau eines Zeltes geplant, um die Rund 200 Personen aus dem Regionalzug zu betreuen. Dieser wurde aber schnell wieder verworfen, denn alle Reisenden erklärten sich dazu bereit gleich den etwa 200 Meter langen Fußweg zur U-Bahnhaltestelle anzutreten. „Es handelte sich um einen sehr einfachen Abschnitt, den wir sehr schnell wieder an die Deutsche Bahn übergeben konnten.“, so Günther Schultes, Einsatzleiter Berufsfeuerwehr Nürnberg.

Evakuiert wurden alle Betroffenen aber erst, nachdem die Meldung von der Deutschen Bahn kam, dass die Strecke stromfrei ist. Danach half die Feuerwehr den Reisenden über die Gleise bis zur Straße oder zum Aufenthaltsraum. In Letzterem wurden etwa 35 Menschen vom Rettungsdienst betreut, die den Weg zur nächsten U-Bahn-Station nicht zu Fuß bewältigen konnten. Der Transport erfolgte dann mit Fahrzeugen des Rettungsdienstes und der Feuerwehr. Insgesamt traten so etwa 350 Reisende ihre Weiterfahrt mit der U-Bahn in Richtung Hauptbahnhof Fürth an. Die Evakuierung an sich war sehr schnell abgeschlossen, nachdem die Feuerwehr mit über 40 Kameraden und der Rettungsdienst mit rund 50 Einsatzkräften vor Ort war. Schwierigkeiten gab es dabei keine, wie vom Rettungsdienst zu erfahren war.

Wie lang der Bahnverkehr auf der Verbindungsstrecke zwischen Nürnberg und Fürth unterbrochen bleibt, ist bislang noch unklar. Nach neuesten Informationen der Deutschen Bahn bleibt die Bahnstrecke noch längere Zeit gesperrt und es wird wohl auch am Donnerstag vorerst kein Zugverkehr stattfinden. Genauere Informationen zum zeitlichen Ablauf der Sperrung liegen bislang nicht vor, es sei jedoch mit kurzfristigen Zugausfällen und Verzögerungen zu rechnen. Aus Richtung Nürnberg kommende Züge dürfen aktuell den Nürnberger Hauptbahnhof nicht mehr verlassen. Züge aus Richtung Würzburg, Markt Erlbach und Bamberg verkehren lediglich bis zum Hauptbahnhof Fürth und enden dort vorzeitig. Alternativ steht für die Strecke Nürnberg Hauptbahnhof und Fürth Hauptbahnhof die U-Bahnlinie U1 zur Verfügung.


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