22.11.2016 - Nürnberg - News Nr.: 10392
Brutaler Mord vor Gericht
Freundin verprügelt und in Brand gesteckt

© NEWS5

Für die Feuerwehrleute der Berufswehr in Nürnberg war der Einsatz am 17. Januar dieses Jahres einer wie viele andere auch - wenn auch mit tragischem Ausgang.

Die Wehrmänner waren in die Nürnberger Innenstadt zu einem Wohnungsbrand gerufen worden. Tatsächlich schlugen bereits Flammen und Rauch aus den Fenstern im Erdgeschoss. Ein 54-jähriger Mann hatte sich noch aus dem Feuer mit Verbrennungen retten können, seine 61-jährige Lebensgefährtin schaffte dies leider nicht mehr. Sie fanden die Helfer wenig später verbrannt im Wohnungsinnere. Zunächst hielt man einen technischen Defekt für möglich. Doch die Umstände des Ereignisses passten irgendwie nicht so richtig zusammen. Wieso berichteten Nachbarn von einem lauten Knall? Wieso wies der Mann vorwiegend Verletzungen im Gesichtsbereich auf, als würden sie von einer Verpuffung herrühren. Und warum lag seine verstorbene Freundin halb im Raum mit schweren Gesichtsverletzungen? Dann fand man Benzinanhaftungen an der Leiche der Frau. Wenig später brach der Mann schließlich sein Schweigen:Er gab zu, nach einem Streit auf die 61-Jährige eingeschlagen zu haben. Aus Angst, diese Tat würde auffliegen, begoss er sie mit Benzin und zündete sie an.

Jetzt (22.11.2016) steht der heute 55-Jährige vor dem Nürnberger Landgericht. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen ihn wegen Mordes, schwerer Brandstiftung und Brandstiftung mit Todesfolge erhoben. Am ersten Prozesstag treten die ersten Fakten dieser unglaublichen Tat zutage. Immer wieder sei es zwischen dem Mann und seinem späteren Opfer zu Auseinandersetzungen gekommen. Ein Verfahren am Landgericht lief bereits, ebenfalls wegen körperlicher Gewalt. An diesem Sonntagabend eskalierte die Situation anscheinend. Nachdem er seiner Freundin nach einem erbitterten Streit eine stark blutende Wunde am Kopf zugefügt hatte, hatte sich die Frau noch mit letzter Kraft auf einen Stuhl gezogen. Der 54-Jährige ging in einen Nebenraum, wo er wenige Tage zuvor einen Fünf-Liter-Kanister Benzin eingelagert hatte und übergoss die Frau. Dann zündete sie an und verbrannte sie qualvoll. Die Verpuffung der Benzingase sorgte dafür, dass er sich selbst Verbrennungen 2. Grades zuzog. Bis Mitte Dezember will das Gericht alle Zeugen und Gutachter gehört haben. Der Angeklagte selbst schweigt zu den Vorwürfen. Dem Angeklagten droht lebenslange Haft.

© 2002 - 2024 by 5NETWORK / PICTURE5 / Medienhaus Nürnberg / 10nach8 / NEWS5. All rights reserved. / 2.0.0