29.09.2016 - Schnaittach - News Nr.: 10159
Irrer Heckenschütze feuert auf fahrende Autos
Spurensuche nach heimtückischem Schützen in vollem Gange

© NEWS5 / Grundmann

Angst und Schrecken herrschen momentan bei Schnaittach im Landkreis Nürnberger Land. Bereits am späten Samstagabend ist hier von einem Unbekannten auf zwei fahrende Autos geschossen worden. Es ist ein Wunder, dass bislang nichts Schlimmeres passiert ist. Denn die Kugeln der großkalibrigen Waffe ging einmal komplett durch das Blech der Autos, große Einschusslöcher blieben zurück. Die Taten des heimtückischen Schützen erfolgten in der Dunkelheit aus einem Wald heraus an der Staatsstraße 2236. Bislang gibt es noch keine konkreten Spuren und Hinweise zu der Tat. Die Suche gleicht der Nadel im Heuhaufen, nachdem es sich um ein großes Gelände mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten handelt, in dem auch Spuren nicht leicht zu finden sind.

Fassungslos wandte sich am Samstagabend ein 36-jähriger Autofahrer an die Polizei. Er hatte ein Einschussloch im seitlichen Frontbereich seines Fahrzeugs festgestellt. Bemerkt hatte er gegen 21:15 Uhr während der Fahrt auf der Staatsstraße von Großbellhofen in Richtung A9 ein unbekanntes, aber lautes Geräusch. Der 36-jährige hielt an, um zu schauen, was es verursacht hatte. Als er ein Einschussloch fand, wer er mehr als geschockt. Das Geschoss prallte mit so einer Wucht auf die Karosserie auf, dass es sogar das Blech durchschlug. Ebenso muss es einem 33-jährigen gegangen sein, der sich inzwischen auch bei der Polizei meldete. Er fuhr zur gleichen Stunde mit seinem Audi auf der Strecke und wurde rund 400 Meter vorher auf Höhe einer Tankstelle beschossen und getroffen. Um was für eine Waffe es sich handelt, möchte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Die Spuren und die Größe des Einschussloches deutet jedoch auf ein großkalibrige Munition hin.

Noch in der gleichen Nacht wurden die ersten Ermittlungen durch das zuständige Fachkommisariat aufgenommen. Dazu zählte nicht nur eine Spurensuche vor Ort, sondern auch umfangreiche Fahndungsmaßnahmen. Bereits damals suchte ein Polizeihubschrauber die Gegend ab, am Folgetag wurden die Suchmaßnahmen nach Spuren noch weiter intensiviert. Zum Einsatz kamen hier nicht nur Metallsonden, sondern auch Diensthunde. Inzwischen wurde eine 14-köpfige Ermittlungskommission „Polo“ eingerichtet und ein Verfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts des versuchten zweifachen Mordes eingeleitet. Zudem wurden Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts hinzugezogen, die nicht nur versuchen, die Tatwaffe und Munition näher zu bestimmen, sondern auch den mutmaßlichen Schützenstandort zu finden.
 
An der Staatsstraße geht die Suche inzwischen weiter. Am heutigen Vormittag sperrten die Ermittler erneut die Staatsstraße zwischen Großbellhofen und der A9. Zum Einsatzkamen heute (29.09.2016) nicht nur Einsatzkräfte der Kriminalpolizei Schwabach, sondern auch Beamte der Bereitschaftspolizei Nürnberg. Insgesamt waren über 90 Polizeibeamte vor Ort, die sich unter anderem mit Metallsonden und Diensthunden an der Spurensuche beteiligen und das Gebiet erneut durchkämmten.

© 2002 - 2024 by 5NETWORK / PICTURE5 / Medienhaus Nürnberg / 10nach8 / NEWS5. All rights reserved. / 2.0.0