11.09.2016 - Erlangen - News Nr.: 10088
Hotelschiff kollidiert mit Brücke
Zwei Crewmitglieder sterben - Führerkabine abgerissen

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Am frühen Sonntagmorgen (11.09.2016) ging bei der Einsatzzentrale der Polizei gegen 1.30 Uhr ein Anruf ein, dass auf dem Main-Donau-Kanal ein Hotelschiff mit einer Brücke kollidiert sein soll. Nachdem zunächst unklar war, wo sich diese Stelle befindet, rückten sowohl die Feuerwehr Nürnberg, wie auch die Feuerwehr Erlangen aus, um das havarierte Schiff so schnell wie möglich zu finden.

Nach kurzer Zeit war klar, dass sich die Stelle der Havarie in Erlangen, kurz vor der Schleuse Kriegenbrunn an der Bahnbrücke, ereignet hat. Den ersteintreffenden Kräften bot sich ein erschreckendes Bild. Das Führerschiff des Hotelschiffs wurde bei der Kollision mit der Brücke abgerissen. Für die Stadt Erlangen ist laut dem Einsatzleiter Feuerwehr Großalarm für Feuerwehr und Rettungsdienst für das Stadtgebiet ausgerufen. Aktuell ist die Feuerwehr immer noch damit beschäftigt das Schiff zu sichern, was bislang aber nicht gelungen ist, weil es immer wieder abtreibt und dadurch gefährliche Situationen für die Einsatzkräfte entstehen.

Inzwischen wurde durch den Pressesprecher der Polizei, Michael Petzold, bestätigt, dass zwei Crewmitglieder bei der Havarie getötet wurden, ein 33-jähriger ungarischer Staatsbürger und ein 49-jähriger. Nach aktuellen Informationen von vor Ort befindet sich die Leiche des 49-jährigen noch im Führerhaus. Die Bergung gestaltet sich aufgrund der Zerstörung schwierig und erfolgt durch die Feuerwehr mit schwerem Gerät. Inzwischen konnte die Feuerwehr die zweite Leiche bergen. Notfallseelsorger kümmern sich um die 181 Passagiere und 49 Crewmitglieder, deren Rettung demnächst anlaufen soll. Für die Rettungsmaßnahmen wird von der Feuerwehr ein provisorischer Steg zum Schiff gebaut, über den Passagiere und Crew dann an Land gelangen sollen. Zum Bau des Stegs wurde nun das THW mit hinzugezogen, um eine größtmögliche Sicherheit für die Einsatzkräfte, die Passagiere und die Crew zu gewährleisten. Wie die Havarie zustande kam, ist bislang unklar und ist aktuell Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Hierzu ist auch die Wasserschutzpolizei vor Ort. Das Hotelschiff war auf dem Main-Donau-Kanal Richtung Nürnberg unterwegs. Es war kurz vorher in Erlangen gestartet mit dem Ziel Budapest. Nächster Stopp des Passagierschiffs sollte Nürnberg sein. Insgesamt sind 220 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasserrettung, Rettungsdienst und THW momentan an der Unglücksstelle.


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