Ein Horrorszenario bietet sich den Einsatzkräften, als sie am frühen Montagmorgen (07.09.2016) an der Unfallstelle auf der A93 Fahrtrichtung Hof zwischen Weiden-Süd und Weiden-Frauenricht (Weiden in der Oberpfalz) eintreffen. In der Leitplanke und miteinander verkeilt sind verformte Blechknäule zu sehen, die Überreste von einem Pkw und einer Lkw-Führerkabine. Gedanklich rechnen die Helfer damit, nicht allen Insassen mehr rechtzeitig helfen zu können. „Die Familie hatte einen Schutzengel an Bord. Normalerweise steigt man aus so einem Auto nicht mehr lebend aus!“, so Johannes Meckl, Dienstgruppenleiter von der Verkehrspolizeiinspektion Weiden.
Warum der Unfall passierte, ist bislang noch unklar. Bekannt ist zur Zeit nur, dass ein Pkw einen 40-Tonner kurz nach der Auffahrt Weiden-Süd überholen wollte, aber der Lkw dann nach links kam und in diesen krachte. Durch die Wucht des Aufpralls überschlug sich der Pkw mehrfach, verkeilte sich mit dem Lkw und blieb ziemlich deformiert auf dem Dach und über der Leitplanke hängend, neben dem Brummi liegen. Die Führerkabine des Lkw wurde bei dem Crash nach hinten gedrückt. Beide Fahrzeuge durchbrachen durch die Wucht des Unfallgeschehens die Leitplanke und prallten zusätzlich noch gegen eine Lärmschutzwand. Der Trucker lag beim Eintreffen der Rettungskräfte neben dem Führerhaus seines Brummis und war nicht mehr ansprechbar. Ob er aus dem Fahrzeug geschleudert wurde oder wie er dort hinkam, kann derzeit keiner sagen. Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Regensburg geflogen. Die dreiköpfige Familie in dem Audi, ein Ehepaar mit seinem 14 Monate alten Kleinkind, hatte nicht nur seine Schutzengel mit im Auto sitzen, die Überstunden leisteten, sondern konnte sich auch noch selbst aus dem völlig verformten Fahrzeug befreien. Alle drei wurden bei dem Crash lediglich leicht verletzt und vom Rettungsdienst ins Klinikum nach Weiden gebracht. Auf Anforderung der Staatsanwaltschaft kam ein Gutachter an die Einsatzstelle, um den genauen Ablauf des Unfalls zu rekonstruieren. Die A93 wird aufgrund der Bergungsmaßnahmen noch längere Zeit gesperrt sein.
