Anders als geplant und letztendlich tragisch endete die Gassi-Runde einer Frau am Donnerstagabend im fränkischen Höchstadt a.d. Aisch. Die Passantin spazierte die Bergstraße entlang, als sie Rauch und Flammen aus dem Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses aufsteigen sah. Sofort rannte sie zu dem Gebäude und klingelte die Bewohner heraus. Als die Feuerwehr nur wenige Minuten später eintraf, schlugen die Flammen bereits lichterloh aus dem Dachstuhl sowie dem Obergeschoss in den Nachthimmel.

Sowohl von außen als auch im Innenangriff begannen die Wehrmänner sofort mit den Löschmaßnahmen. Und tatsächlich hatten sie bereits nach weniger als einer Viertelstunde den Brand unter Kontrolle und kurze Zeit später komplett gelöscht. Doch trotz des effektiven Einsatz kam für einen 32-jährigen Bewohner jede Hilfe zu spät. Ihn fanden die Kameraden bei Nachlöscharbeiten tot in seinem Bett im Schlafzimmer liegen, was jedoch von den Flammen unberührt blieb. Es ist wahrscheinlich, dass der Mann schlief und daher die giftigen Rauchgase nicht bemerkte. Rauchmelder waren in dem Gebäude nach bisherigen Informationen keine installiert.

„Es ist ziemlich sicher, dass wenn diese vorhanden gewesen wären, dann wäre das hier weitaus weniger dramatisch ausgegangen“, spricht Stefan Brunner das an, was viele Einsatzkräfte dachten: Ein Rauchmelder hätte das Leben des Mannes sehr wahrscheinlich gerettet. Zwar existiert auch in Bayern bereits seit mehreren Jahren eine Rauchmelderpflicht – diese gilt bislang jedoch nur für Neubauten. Für Bestandsbauten hat der Gesetzgeber noch eine Übergangsfrist bis Ende Dezember 2017 eingeräumt, bis dahin ist der Einbau freiwillig.
 
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Diese ist derzeit noch völlig unklar. Der Sachschaden wird auf weit über 100.000 Euro geschätzt.